Fans dürfen keine Stimmen für ihre Lieblingskandidaten kaufen

12.05.2021

Online-Shows dürfen keine Abschnitte haben, in denen Zuschauer Geld ausgeben, um Stimmen für Unterhaltungsstars zu kaufen. Dies geht aus einer Mitteilung hervor, die am Montag von der städtischen Radio- und Fernsehaufsicht in Beijing veröffentlicht wurde.


Den Shows ist es künftig strengstens untersagt, Netizens dazu anzustiften oder zu ermutigen, durch materialistische Ansätze wie den Kauf bestimmter Waren oder Mitgliedschaften für ihre Lieblings-Online-Show-Teilnehmer stimmen zu können, heißt es in einer Mitteilung, die auf dem WeChat-Account der Behörde veröffentlicht wurde.


Es sei keiner Institution oder Person erlaubt, Abstimmungsstatistiken zu fälschen oder die Ergebnisse der Shows durch den Kauf von Stimmen zu beeinflussen, heißt es weiter.


Die Behörde gab diese Erklärung ab, nachdem die dritte Staffel der beliebten Online-Talent-Show „Youth With You“, in der junge Leute um den Titel eines „Idols“ kämpfen, am 4. Mai nach einem Skandal ausgesetzt worden war.


Da die Regeln der Show von den Fans verlangten, bestimmte Milchflaschen zu kaufen und den QR-Code im Deckel zu scannen, um so ihre Lieblingskandidaten zu unterstützen, kauften einige Fans weit mehr Milchflaschen, als sie verbrauchen konnten.


Dies führte dazu, dass viele junge Leute Unmengen an Milch einfach in den Abfluss schütteten, nachdem sie den Code gescannt hatten. Diese Verschwendung brachte der Show breite Kritik aus allen Teilen der Gesellschaft ein.


In der am Montag veröffentlichten Mitteilung wies das Büro darauf hin, dass die Anbieter von Online-Programmen in Beijing in den letzten Jahren eine reiche Vielfalt an Programmen produziert hätten, um den unterschiedlichen Ansprüchen des Publikums Genüge zu tragen. Allerdings seien in einigen Online-Programmen Probleme wie eine „irrationale Besessenheit“ für Unterhaltungsstars und diverse PR-Stunts aufgetreten, die behoben werden müssten.


Die Behörde sagte, dass sie die Aufsicht über Online-Talentshows verstärken und negative Trends wie die übermäßige Besessenheit mit gutaussehenden „Idolen“ und exzessiver Unterhaltung unter Kontrolle bringen werde.


Man wolle auch daran arbeiten, Online-Shows dabei anzuleiten, die Meinungen einer größeren Anzahl von Experten, Wissenschaftlern, Medienarbeitern, Industrie-Insidern und Vertretern des Publikums zu berücksichtigen, damit vernünftigere und rationalere Regeln für die Auswahl zukünftiger „Idole“ aufgestellt werden können.


Anbieter von Online-Programmen sollten sich nicht nur auf den Wettbewerb auf dem Markt oder wirtschaftliche Vorteile konzentrieren, sondern vielmehr die sozialen Auswirkungen ihrer Produktionen als oberste Priorität betrachten und sich dafür einsetzen, positive Stimmung und Energie in der Gesellschaft zu verbreiten, so die Behörde in der Mitteilung.


Anbieter von Online-Programmen sollen auch die Auswirkungen ihres Angebots auf Minderjährige berücksichtigen und Hintergrundüberprüfungen von Gästen, Teilnehmern und Wettbewerbern durchführen, um zu verhindern, dass sie Personen mit Vorstrafen, schlechter persönlicher Kreditwürdigkeit, Skandalgeschichten oder schlechtem Ruf in ihren Shows eine Bühne bieten.

Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Online-Shows,Fernsehaufsicht,Milch