Kontrolle von psychoaktiven Drogen

China reguliert mit neuer Verordnung synthetische Cannabinoide

12.05.2021

Chinas Nationale Kommission zur Kontrolle von Betäubungsmitteln (NNCC) gab am Dienstag bekannt, das sie ab dem 1. Juli alle Cannabinoid-Substanzen regulieren werde. Damit wird China zum weltweit ersten Land, das alle dieser Substanzen reguliert. Synthetische Cannabinoide seien mittlerweile zu einer der am meisten missbrauchten neuen psychoaktiven Substanzen geworden.


Das Guangzhouer Zollamt beschlagnahmte Cannabis von 200 Gramm, der per Post eingeschmuggelt wurde. 


China werde alle Cannabinoide regulieren, kündigte die Nationale Kommission zur Kontrolle von Betäubungsmitteln (NNCC) am Dienstag an. Dies macht China zum ersten Land der Welt, das alle dieser Substanzen reguliert, und zeigt seine anhaltenden Bemühungen, gegen neue psychoaktive Substanzen vorzugehen, nachdem es 2019 bereits alle mit Fentanyl verbundenen Substanzen reguliert hatte.

 

Deng Ming, stellvertretender Leiter der NNCC, sagte auf einer Pressekonferenz am Dienstag, dass China 18 Substanzen, einschließlich synthetischer Cannabinoide und Ketamin, zur Regulierungsliste für Betäubungsmittel und psychotrope Drogen hinzufügen werde.

 

Die Verordnung werde am 1. Juli in Kraft treten.

 

Der Beamte sagte, dass synthetisches Cannabinoid zu einer der am meisten missbrauchten neuen psychoaktiven Substanzen geworden sei. Cannabinoide Substanzen würden eine ernsthafte Bedrohung für die Gesellschaft darstellen, sagte Deng und nannte das Beispiel Xinjiang, wo der Missbrauch solcher Substanzen zu Vorfällen wie vorsätzlichen Verletzungen und beeinträchtigtem Fahren geführt habe.

 

Yu Haibin, ein leitender Beamter der NNCC, sagte auf der Konferenz, dass die Herstellung und der Verkauf von Cannabinoiden an Orten wie Xinjiang zugenommen hätten. Seit 2018 seien die Behörden in der Region gegen 301 solcher Fälle vorgegangen, hätten 390 Verdächtige verhaftet und 15,75 Kilogramm Cannabinoid-Substanzen beschlagnahmt.

 

Die Substanzen seien oft so getarnt gewesen, dass sie wie die in E-Zigaretten verwendete Flüssigkeit aussahen, berichtete Yu. Die Verwendung solcher Substanzen könne zu Halluzinationen führen oder sogar einen plötzlichen Tod verursachen, wenn sie im Übermaß verwendet werden.

 

Die synthetischen Cannabinoide würden häufig stark getarnt, so seien einige in E-Zigaretten-Öl und andere in geschnittenem Tabak aus verschiedenen Blütenblättern oder Pflanzenstängeln und -blättern enthalten. In Xinjiang habe es den allgemein bekannten Spitznamen „Natasha".

 

Im Vergleich zu Marihuana seien synthetische Cannabinoide, bei denen es sich um im Labor hergestellte Drogen handelt, die ursprünglich dafür entwickelt wurden, um ähnliche Wirkungen wie Cannabis zu erzeugen, billiger, süchtig machender und schwieriger nachzuweisen. Dies habe dazu geführt, dass sie schrittweise den Platz der traditionellen Drogen einnehmen. In den letzten Jahren gab es immer mehr Fälle von Missbrauch synthetischer Cannabinoide.

 

Synthetische Cannabinoide, die in China gefunden werden, werden sowohl im Inland hergestellt als auch aus anderen Ländern eingeschmuggelt, so die NNCC.

 

Die Regulierung von Cannabinoid-Substanzen steht auch im Einklang mit Chinas kontinuierlichen Bemühungen, gegen neue psychoaktive Substanzen vorzugehen, nachdem es 2019 bereits alle mit Fentanyl verwandten Substanzen reguliert hatte. Seit 2001 hat China 188 neue psychoaktive Substanzen reguliert - alle Fentanyl-bezogene oder Cannabinoid-Substanzen.

 

Deng erklärte, dass dank Chinas rechtzeitiger Gesetzgebung, strenger Strafverfolgung und internationaler Zusammenarbeit die illegale Produktion und der Export neuer psychoaktiver Substanzen eingedämmt werden konnten. 


Bis Ende 2020 gibt es weltweit 1.047 neue psychoaktive Substanzen, von denen 450 erst in den letzten fünf Jahren entstanden sind. Deng merkte an, dass die Regulierung neuer psychoaktiver Substanzen ein internationales Thema sei, das nicht allein von einem Land gelöst werden könne.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: synthetische Cannabinoide,Verordnung,E-Zigaretten