US-China Business Council
Handel normalisiert sich dank Chinas Erholung und Marktöffnung
In einem neuen Bericht schreibt der US-China Business Council, dass sich die Warenexporte aus den USA nach China letztes Jahr deutlich erholt hätten. Dies habe vor allem an Chinas schneller Erholung, der weiteren Marktöffnung sowie der Streichung von Zöllen gelegen.
Foto von VCG
Die Warenexporte aus den USA nach China erholten sich im Jahr 2020 mit einem Wachstum von fast 18 Prozent stark. Dieses Wachstum sei angetrieben worden von der weiteren Marktöffnung des asiatischen Landes, den Zollausschlüssen und der frühen Erholung von der Pandemie, erklärte der US-China Business Council (USCBC) am Mittwoch.
Aber die US-Dienstleistungsexporte nach China, zu denen unter anderem Reisen, Bildung und Finanzdienstleistungen gehören, gingen 2019 um 3 Prozent zurück - das war erste Mal seit mehr als einem Jahrzehnt, dass diese Kategorie gesunken ist. Dies sei ein klarer Indikator dafür, dass die angespannten Beziehungen zwischen den beiden Ländern einen Tribut für den grenzüberschreitenden Austausch gefordert haben.
Erwähnenswert ist zudem, dass der US-Handel mit dem Rest der Welt um 15 Prozent geschrumpft sei, so die USCBC, ein Handelsverband, der mehr als 200 in China tätige US-Unternehmen vertritt. „Die kombinierten Exporte von Waren und Dienstleistungen nach China unterstützten 2019 immer noch fast 1 Million US-Arbeitsplätze", so die USCBC im ihrem „State Export Report 2021“.
Dieser Jahresbericht gibt einen klaren Hinweis darauf, wie sich die angespannten Beziehungen, einschließlich des anhaltenden Handelskriegs, sowohl auf den Handel zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt als auch auf die Schaffung von Arbeitsplätzen in den USA ausgewirkt haben. So hatten die angespannten Beziehungen zwischen den beiden Ländern, die sich beispielsweise auch in langsameren Visabearbeitungen oder einem Rückgang der Zahl chinesischer Studenten und Besucher in den USA niederschlugen, den Export von Dienstleistungen nach China bereits vor der COVID-19 bedingten Krise der Reisebranche reduziert.
Chinesische Studenten als Besucher hatten die Einnahmen von Universitäten in den USA in der Vergangenheit erheblich gesteigert. In drei Bundesstaaten - Kalifornien, New York und Massachusetts – zahlen diese Studenten in normalen Zeiten mehr als 1 Milliarde US-Dollar an Studiengebühren, Honoraren und lokalen Ausgaben. Aber 2019 sanken allein die Exporte von bildungsbezogenen Reisen um etwa 3 Prozent (422 Millionen US-Dollar), was sich folglich auch negativ auf die Hochschulbudgets in den gesamten Vereinigten Staaten auswirkte.
Insgesamt fiel China vom dritt- zum viertgrößten Dienstleistungsexportmarkt der USA, aber es blieb in den letzten zehn Jahren das am schnellsten wachsende Zielland, ebenso wie für US-Warenexporte. Seit 2011 hätten sich die US-Dienstleistungsexporte nach China mehr als verdoppelt und die höchste durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 11,6 Prozent verzeichnet, so der Bericht.
Im Vergleich dazu seien die beiden größten US-Dienstleistungsexportmärkte, Großbritannien und Kanada, in den letzten 10 Jahren durchschnittlich um weniger als 4 Prozent gewachsen, so der Bericht. Irland nimmt nun den dritten Platz ein, was das Wachstum der US-Dienstleistungsexporte angeht.
Bei den Warenexporten blieb China auch im Jahr 2020 der drittgrößte Markt der USA, nach Kanada und Mexiko.
„Der starke Kontrast zwischen dem Wachstum der Exporte nach China und dem der restlichen größten US-Handelspartner im Jahr 2020 kann größtenteils auf Chinas Zollausschlüsse und die frühe wirtschaftliche Erholung nach COVID-19 zurückgeführt werden", so die USCBC in dem Bericht. Demnach habe Chinas Prozess der Zollstreichungen, der im März 2020 begonnen hatte, einen normaleren Warenfluss aus den USA ermöglicht.