Sicherheitslücken, Regelverstöße und möglicher Ebola-Virus-Leak

Die dunkle Geschichte des Fort Detrick-Biolabors in den USA

30.05.2021

Das US Army Medical Research Institute of Infectious Diseases (USAMRIID) ist besser bekannt als Fort Detrick-Bio-Labor und wurde in den 1960ern vom US-Militär gegründet. Wegen diverser Sicherheitsbedenken und mysteriöser Vorgänge musste es 2019 zeitweise geschlossen werden. Im Vorfeld einer sich schnell verbreitenden Lungenkrankheit und der COVID-19-Pandemie nahm es dann wieder seinen Betrieb auf.



Das US Army Medical Research Institute of Infectious Diseases (USAMRIID) - besser bekannt als Fort Detrick Bio-Labor- ist das größte Forschungs- und Entwicklungszentrum für biochemische Waffen im US-Militär. Die in den späten 1960er Jahren errichtete Einrichtung ist ein Labor mit dem höchsten biologischen Sicherheitsgrad. 

 
In den letzten Jahren kam es jedoch zu großen Problemen im internen Management und unzählige Verstöße und Sicherheitslücken kamen ans Licht. Der schwerste Vorfall war Medien zufolge der mögliche Leak des Ebola-Virus 1989 während der Erforschung der Todesursache einer Gruppe von den Philippinen eingeführten Javaneraffen (auch bekannt als Krabbenesser). In der Folge wurde das Institut zeitweise geschlossen. Nach einem halben Jahr Pause wurde der Betrieb dann jedoch in aller Stille wieder aufgenommen.

 

Bei einer Routineinspektion durch die US-amerikanischen Zentren für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten (CDC) im Juni 2019 wurde festgestellt, dass die Mitarbeiter die neuesten Verfahren nicht strikt befolgten. Daher ordnete die Gesundheitsbehörde am 15. Juli an, dass das Institut geschlossen werden müsse.

 

Die „Frederick News Post" erhielt Einsicht in den Bericht mit den CDC-Inspektionsergebnissen. Demnach hat Fort Detrick in sechs Punkten gegen die Vorschriften der US-Regierung zum Umgang mit bestimmten Präparaten und Toxinen verstoßen. Ein Verstoß wurde dabei sogar vom eigenen Laborpersonal in zwei verschiedenen Situationen gemeldet. Einen weiteren Verstoß sahen die CDC darin, dass das Bio-Labor die biologischen Sicherheits- und Schutzverfahren wiederholt nicht eingehalten habe.

 
Besonders erwähnenswert ist: Unmittelbar nachdem diese diversen Probleme im Fort Detrick Labor aufgedeckt worden waren, verbreitete sich eine „mysteriöse" Krankheit in den USA. Laut der offiziellen CDC-Website wurden bis zum 18. Februar 2020 in den USA insgesamt 2807 Fälle von Lungenschäden (EVALI) im Zusammenhang mit E-Zigaretten oder Aerosolprodukten gemeldet. 80 Infizierte starben anschließend. Die Zahl der Fälle stieg vor allem im August 2019 stark an, erreichte im September ihren Höhepunkt und ging dann weiter zurück.
 
Nicht lange nachdem diese Lungenerkrankungswelle im Zusammenhang mit E-Zigaretten vorüber war, schlug die Grippe zu. Laut CDC-Einschätzungen, CNN-Berichten und der Meinung vieler amerikanischer Experten für Infektionskrankheiten sei die Grippe im Jahr 2019 viel früher ausgebrochen als je zuvor. Demnach seien bereits im Oktober 2019 in einigen Teilen des Südens der USA bestätigte Fälle aufgetreten. Zudem habe sich die Grippe in dem Jahr auch deutlich schneller ausgebreitet.
 
Mit Stand von Ende März 2020 waren in den USA in der Grippesaison 2019-2020 mindestens 13 Millionen Menschen von der Influenza betroffen. Von ihnen mussten 400.000 zur Behandlung ins Krankenhaus eingeliefert werden, etwa 24.000 Menschen starben.
 
Wichtig hervorzuheben hier ist vor allem, dass nach dem COVID-19-Ausbruch in den USA Untersuchungen der CDC und der Gesundheitsbehörden der einzelnen Staaten ergaben, dass einige Patienten, die an der Grippe gestorben sind, tatsächlich am neuartigen Coronavirus gestorben sein könnten.
 
Es war zu dieser Zeit, da die USA von einer Reihe schwerer Krankheiten erschüttert wurde, als das Fort Detrick Bio-Labor langsam wieder seine Arbeit begann. Im November 2019 kündigte das dort ansässige Institut für Infektionskrankheiten an, einen Teil der Forschungsarbeiten in begrenztem Umfang wieder aufzunehmen. 


Die Website des US-Militärs berichtete, dass die Beschränkungen für einige der Registrierungspunkte des Fort Detrick Bio-Labors im „Bundesprogramm für spezifische biologische Arbeitsstoffe" aufgehoben wurden. Relevante Laboratorien können demnach weiterhin fünf Studien zu bestimmten biologischen Arbeitsstoffen durchführen und ihren vollen Betriebsstatus im „Laboratory Response Network" (Laboratory Response Network, LRN) wieder aufnehmen.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Fort Detrick-Biolabor,USAMRIID,CDC,Ebola,LRN