China treibt Öffnung voran
Negativliste für ausländische Investoren wird weiter gekürzt
Chinas unerschütterliche Bemühungen, seine Reformen und Öffnung zu vertiefen, werden laut Experten und Wirtschaftsführern ausländischen Investoren noch mehr Geschäftsmöglichkeiten bieten und somit auch weiter zur Erholung der Weltwirtschaft beitragen.
Ihre Kommentare kamen, nachdem die Staatliche Kommission für Entwicklung und Reform (NDRC) am Donnerstag angekündigt hatte, dass China als Teil der andauernden Bemühungen, seinen riesigen Inlandsmarkt kontinuierlich für globale Investoren zu öffnen, die Negativliste für ausländische Investitionen in diesem Jahr weiter verkürzen werde.
Meng Wei, eine Sprecherin der Kommission, sagte, dass China die Formulierung der Negativliste für 2021 derzeit beschleunige, was die Öffnung im Dienstleistungssektor und eine qualitativ hochwertige wirtschaftliche Entwicklung fördern werde.
Die sogenannte Negativliste bezieht sich auf spezielle administrative Maßnahmen für den Zugang von ausländischen Investitionen in bestimmten Branchen oder Bereichen.
„Wir werden mehr Wirtschaftssektoren in größerem Umfang und in einem tieferen Ausmaß öffnen, um ein neues System zu entwickeln, das eine offene Wirtschaft mit höherem Standard fördert", erklärte Meng auf einer Pressekonferenz in Beijing am Donnerstag.
Das Land werde zu diesem Zweck kontinuierlich die Umsetzung großer ausländischer Investitionsprojekte unterstützen - vor allem in Sektoren wie fortschrittliche Fertigung und Hightech. Zudem sollen ausländische Investoren ermutigt werden, an der hochwertigen Entwicklung der Fertigung, dem Aufbau der neuartigen Infrastruktur und des innovationsgetriebenen Wachstums des Landes teilzunehmen, sagte sie.
Um ausländischen Investoren ein faireres, transparenteres und stabileres Geschäftsumfeld zu bieten, wird China die Inländerbehandlung für alle ausländischen Investoren verbessern und inländische und ausländische Unternehmen in Übereinstimmung mit dem Gesetz in Bereichen wie staatlichen Verfahren, Zertifizierung und der Festlegung von Standards gleich behandeln.
Vor dem Hintergrund eines starken Rückgangs der grenzüberschreitenden Direktinvestitionen im Rest der Welt haben die ausländischen Investitionen in China deutlich zugenommen. Die tatsächliche Nutzung ausländischer Investitionen in China wuchs in den ersten fünf Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahr um 35,4 Prozent auf 481 Milliarden Yuan. Auch gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2019 seien die Investitionen um 30,3 Prozent gestiegen, so das Handelsministerium.
Die erfolgreiche COVID-19-Eindämmung habe das Land zu einem sicheren Hafen für ausländische Investitionen und zu einem Wachstumsmotor für die globale wirtschaftliche Erholung gemacht, so die Experten.
Zhang Fei, stellvertretender Direktor des Instituts für Auslandsinvestitionen an der Chinesischen Akademie für Internationalen Handel und Wirtschaftliche Zusammenarbeit, führte das Wachstum ausländischer Investitionen in China auf Faktoren wie die Ausweitung des Zugangs ausländischer Investoren zu mehr Sektoren und Regionen zurück, was sich in der Verkürzung der Negativliste widerspiegele. Hinzu komme noch die wachsende Zahl von Pilotprogrammen in Pilot-Freihandelszonen, Freihandelshäfen und umfassenden Pilotzonen für die Dienstleistungsbranche.
Jiang Wei, Präsident der chinesischen Niederlassung des Bayer-Konzerns, kommentierte die Entwicklung ebenfalls positiv: „Bayer ist sehr erfreut zu sehen, wie China weiterhin ein marktorientiertes und legitimes internationales Geschäftsumfeld aufbaut und alle Arten von Unternehmen gleich behandelt".