Chinesischen Forschern ist es gelungen, durch ein konstruiertes Rattenmodell zehn Rattenbabys von Männchen zu bekommen, wie in einer kürzlich veröffentlichten Forschungsarbeit beschrieben wird.

Screenshot von der Forschungsarbeit

Chinesische Wissenschaftler haben ein Rattenmodell für eine Schwangerschaft bei Parabionten [Bezeichnung für die Interaktion von Organismen, bei denen der eine mit dem anderen verwachsen ist] konstruiert und es somit ermöglicht, dass zehn Jungtiere erfolgreich von männlichen Ratten per Kaiserschnitt entbunden wurden. Diese konnten anschließend bis ins Erwachsenenalter heranwachsen, so eine Studie mit dem Titel „A rat model of pregnancy in the male parabiont“ („Ein Rattenmodell für die Schwangerschaft im männlichen Parabionten), die als Vordruck auf „bioRxiv“, einem Open Access Preprint Repository für Biowissenschaften, erschienen ist.

Die Autoren der Arbeit sind Zhang Rongjia von der in Shanghai ansässigen Second Military Medical University und Liu Yuhan vom ebenfalls in Shanghai ansässigen Changhai Hospital.

Die männliche Schwangerschaft sei ein einzigartiges Phänomen in Seenadeln, das sich auf die Inkubation von Embryo oder Fötus durch die Männchen bezieht. Ob männliche Säugetiere jedoch ebenfalls das Potenzial haben, schwanger zu werden, bleibe weiterhin ein Rätsel, heißt es in der Arbeit.

Zunächst führten die Wissenschaftler eine Operation durch, um ein heterosexuelles parabiotisches Paar zu erzeugen, indem sie eine kastrierte männliche und eine weibliche Ratte zusammenführten. Nach acht Wochen wurde bei dem männlichen Parabionten eine Gebärmuttertransplantation durchgeführt und dann transplantierten sie Embryonen im Blastozystenstadium in die transplantierte Gebärmutter des männlichen Parabionten und in die natürliche Gebärmutter des weiblichen Parabionten. Später führten die Forscher am Embryonaltag 21,5 einen Kaiserschnitt durch, so der Bericht.

Die Erfolgsrate des gesamten Versuchs war mit nur 3,68 Prozent zwar sehr gering, aber es wurden immerhin noch zehn Jungtiere erfolgreich von männlichen Parabionten per Kaiserschnitt geboren, die bis zum Erwachsenenalter heranwuchsen.

Diese Ergebnisse enthüllten das Potenzial für die embryonale Entwicklung von Ratten in männlichen Parabionten, was einen tiefgreifenden Einfluss auf die Fortpflanzungsbiologie haben könnte, heißt es in der Veröffentlichung.