Grenzüberschreitende Zirkulation ist möglich

BIZ-Bericht: Digitalwährungen haben großes Potenzial

25.06.2021

In einem neuen Bericht schreibt die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), dass Digitalwährungen von Zentralbanken auch grenzüberschreitend eingesetzt werden könnten, sofern die beteiligten Länder kooperieren. Auf diese Weise könnten solche digitale Währungen spekulative Kryptowährungen schrittweise ersetzen.


Ein Stand, der für die Verwendung von e-CNY wirbt, zieht Besucher während einer Industrieausstellung in Tianjin an. (Foto: Tong Yu/China News Service)

 

Die Digitalwährung von Zentralbanken (CBDCs) könnten auch grenzüberschreitend in Umlauf gebracht werden, sofern die Währungsbehörden verschiedener Länder sich darauf einigen, die Informationen über die persönlichen Identitäten der Personen zu teilen, was eine internationale Zusammenarbeit erfordere, so ein Bericht der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ).


Auch Chinas kontobasierter digitaler RMB (e-CNY) könnte demnach in einer anderen Jurisdiktion zirkulieren, wenn sowohl der Emittent – Chinas Zentralbank - als auch sein Pendant in der empfangenden Jurisdiktion der gemeinsamen Nutzung der „digitalen IDs“ zustimmen, so ein Unterabschnitt des BIZ-Jahresberichts, der am Mittwoch veröffentlicht wurde. Dies sei ein Weg, um die Risiken einer Währungssubstitution, wie zum Beispiel einer „Dollarisierung", zu begrenzen, so die BIZ weiter.


Die Untersuchungen der BIZ zeigten, dass mindestens 56 Zentralbanken und Währungsbehörden, die etwa ein Fünftel der Weltbevölkerung abdecken, derzeit ihre eigenen CBDCs entwickeln - eine Form von digitalem Geld, für die die betreffenden Zentralbanken direkt haften, wenn sie zum Mainstream-E-Cash werden.


Der BIZ-Jahresbericht würdigte den Aufstieg der CBDCs, die von verschiedenen Zentralbanken, die ihr eigenes digitales Münzsystem entwickeln wollen, massiv unterstützt werden.


Ein anderer Forschungsbericht von Fitch Ratings wies darauf hin, dass eine umfassende Einführung von CBDCs zu Veränderungen bei der gemeinsamen Nutzung von Daten und dem Wettbewerb führen könnte. In China könnte die breitere Nutzung von e-CNY in Zukunft zu Veränderungen in der Umsatzstruktur von Alipay und WeChat Pay führen, die den nicht-bankbasierten mobilen Zahlungsverkehr derzeit noch dominieren.


Die Diskussionen über Kryptowährungen haben in letzter Zeit an Intensität zugenommen, nachdem die größte Kryptowährung der Welt (Bitcoin) ab Mai einen massiven Ausverkauf erlebte. Darauf folgten strenge Regulierungen in China und den Vereinigten Staaten.


China verbot kommerziellen Banken und Zahlungsinstituten zum Beispiel, Dienstleistungen für Kryptowährungen anzubieten, und die USA kündigten die strafrechtliche Verfolgung der weltweit größten Kryptowährungsbörse „Binance“ wegen angeblich dubioser Handlungen an.


Einige Analysten wie Victor Argonov von der in London ansässigen Investmentfirma „Exante“ sind der Meinung, dass Kryptowährungen „nicht mehr wie ein spekulatives Spielzeug erscheinen, das man nur gewinnbringend weiterverkaufen muss und dann vergessen kann.“



Die BIZ bekräftigte, dass andere Arten von Kryptowährungen „eher spekulative Vermögenswerte als Geld sind" und sagte, dass sie in vielen Fällen verwendet würden, um Geldwäsche, Ransomware-Angriffe und andere Finanzverbrechen zu erleichtern.


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Digitalwährungen,Zentralbanken,Kryptowährungen,China