Inbetriebnahme von „Deep Sea No 1“
Meilenstein für Chinas unabhängige Tiefsee-Gaserschließung
Am Freitag wurde das erste von China unabhängig entwickelte große Tiefsee-Gasfeld in Betrieb genommen. Experten zufolge markiert dies einen Meilenstein für die nationale Öl- und Gasförderung in tiefen Gewässern und wird auch bei der Erreichung der langfristigen Klimaziele helfen.
Deep Sea No 1, eine Halbtauch-Ölförder- und -lageranlage, befindet sich in den Gewässern vor der südchinesischen Provinz Hainan. (Foto/Xinhua)
Die Inbetriebnahme von „Deep Sea No 1“, dem ersten von China unabhängig entwickelten großen Tiefsee-Gasfeld, markiere einen Meilenstein für die nationale Tiefsee-Öl- und -Gaserschließung und den Bau von solchen Tiefsee-Offshore-Anlagen in China, sagte ein hochrangiger Unternehmensvertreter am Freitag. Die Anlage mit einer maximalen Wassertiefe von mehr als 1.500 Metern und nachgewiesenen geologischen Erdgasreserven von mehr als Hunderten von Milliarden Kubikmetern wurde am Freitag in Betrieb genommen. Sie werde eine wesentliche Rolle bei Chinas Bemühungen spielen, seinen Kohlenstoff-Fußabdruck aus dem Energiesektor zu reduzieren und bis 2060 Kohlenstoffneutralität zu erreichen, erklärte Wang Dongjin, Vorsitzender der China National Offshore Oil Corp. (CNOOC). Es sei ein Meilenstein, dass China nach Jahren unabhängiger Bemühungen bei der Entwicklung von Schlüsseltechnologien die Fähigkeiten zur Exploration und Erschließung von Öl- und Gasvorkommen in ultratiefen Gewässern gemeistert habe, führte er bei einer Medienkonferenz am Freitag weiter aus.
Ein Analyst sagte, das Projekt beweise, dass China einen weiteren Schritt auf dem Weg zu einem starken maritimen Land gemacht habe.
Es wird erwartet, dass die nachgewiesenen Erdgasreserven im Yinggehai-Becken, im Qiongdongnan-Becken und im Zhujiangkou-Becken, die sich im Südchinesischen Meer befinden, bis 2025 insgesamt 1 Billion Kubikmeter erreichen und somit die lokale Energiewende erleichtern werden, sagte CNOOC.
Chinas Erdgasverbrauch verzeichnete in den ersten vier Monaten dieses Jahres ein robustes Wachstum und stieg laut der Staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform im Zeitraum von Januar bis April im Vergleich zum Vorjahr um 16,8 Prozent auf rund 122 Milliarden Kubikmeter. Chinas gesamter Erdgasverbrauch erreichte der Kommission zufolge im April 29,37 Milliarden Kubikmeter - ein Anstieg von 13,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
In Anbetracht der Tatsache, dass Chinas Abhängigkeit von Erdöl- und Gasimporten im vergangenen Jahr 70 Prozent bzw. 40 Prozent überstieg, werde der Betrieb von „Deep Sea No. 1“ zudem eine Schlüsselrolle bei der Gewährleistung der nationalen Energiesicherheit spielen, insbesondere in Ost- und Südchina, wo der Energieverbrauch höher ist, sagte Zhou Shou, ein Akademiker der Chinesischen Akademie für Ingenieurwesen.