Malaysia verlängert Lockdown

Chinas Chipsektor ist auf eventuelle Lieferstörungen vorbereitet

30.06.2021

Malaysia ist ein wichtiger Standort für die globale Halbleiterindustrie, weshalb der nun verlängerte landesweite Lockdown potenziell Auswirkungen für andere Länder haben könnte. Chinas Chipsektor sei jedoch ausreichend auf eventuelle Störungen vorbereitet, versicherten Experten.



Insider der chinesischen Halbleiterindustrie sagten am Dienstag, dass der heimische Sektor auf mögliche Störungen vorbereitet sei, die entstehen könnten, nachdem Malaysia - ein wichtiges Land für die Chip-Produktion - seinen landesweiten Lockdown auf unbestimmte Zeit verlängert hatte.

 

Da die Zahl der COVID-19-Fälle in Malaysia, wo viele Unternehmen im Bereich Halbleiterummantelung („Packaging“) und -tests angesiedelt sind, weiter ansteigt, wurde ein landesweiter Lockdown auf unbestimmte Zeit verlängert, nachdem er am Montag ursprünglich eigentlich hätte auslaufen sollen. Dies hat Bedenken über mögliche Störungen in der ohnehin schon eingeschränkten globalen Chip-Lieferkette hervorgerufen. Insider sagten jedoch, dass die heimischen Chipfirmen sich auf solche Störungen vorbereitet hätten und es deshalb keinen Grund zur Sorge gebe.

 

Ein Vertriebsleiter einer großen Chip-Firma mit Sitz auf der Insel Taiwan, die eine Fabrik in Malaysia hat, versicherte der Global Times am Dienstag, dass Malaysias Entscheidung nur eine sehr begrenzte Auswirkung auf den Betrieb der Firma haben werde, da bereits vor einigen Monaten ein Notfallplan eingeführt worden sei.

 

„Wir haben vor kurzem einen Teil unserer Produktionslinien von Malaysia auf das chinesische Festland verlagert, so dass unsere Lieferkette nicht unterbrochen wird", sagte die Person und merkte an, dass die Umstellung der Produktionslinien bereits letztes Jahr begonnen hatte.

 

Während Malaysia im Sektor für Halbleiterummantelung- und –tests auf globaler Ebene präsent sei, sei dieser Sektor auf dem chinesischen Festland ebenfalls sehr groß, sagte Hu Caiyan, ein Büroleiter am Institut für Halbleiterindustrie an der Nanjing University of Posts and Telecommunications.

 

Im Jahr 2019 machte die Branche für Halbleiterummantelung und -tests auf dem chinesischen Festland mehr als 20 Prozent des globalen Marktes aus. Malaysia hat einen Anteil von 13 Prozent und ist laut Medienberichten der siebtgrößte Halbleiter-Exporteur der Welt. 


„Auch durch die Aufrüstung einiger alter Produktionslinien auf dem chinesischen Festland könnte der fehlende Teil der Lieferkette ersetzt werden, um die Nachfrage der Industrie zu befriedigen", erklärte Hu.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Malaysia,Lockdown,Halbleiterindustrie,Lieferkette