Chinas antiker Hafen von Quanzhou ist Weltkulturerbe
Die UNESCO hat den antiken Hafen der chinesischen Stadt Quanzhou als Weltkulturerbe ausgezeichnet. Dies entschied das Welterbekomitee am Sonntag auf seiner 44. Sitzung, die im südchinesischen Fuzhou und online stattfand.
Auf einer neu angebrachten Inschrift steht „Quanzhou: Handelszentrum der Welt im China der Song- und Yuan-Dynastie.“ Das Welterbe umfasst 22 historische Stätten und Monumente in der Küstenstadt, die während der Song-Dynastie (960 – 1279) und der Yuan-Dynastie (1271 – 1368) ein Drehkreuz des Handels war.
Quanzhou, das in Übersee als Zayton bekannt ist, gilt als Ausgangspunkt der alten maritimen Seidenstraße und war ein wichtiger Knotenpunkt für den Austausch verschiedener Zivilisationen und Religionen.
Heute beherbergt die Stadt, die sich über 11.200 Quadratkilometer erstreckt, mehr als acht Millionen Menschen sowie eine bedeutende Anzahl an kulturellen Relikten und religiösen Orten.
Dazu zählen archäologische Stätten, Tempel, Statuen, Hafenruinen, alte Brücken und Brennöfen. Erwähnenswert sind aber auch die Qingjing-Moschee, eine der ältesten Moscheen des Landes, und die Zwillings-Steinpagoden am Kaiyuan-Tempel, die das höchste Paar von Steinpagoden in China bilden, ebenso die Stätte des Seehandelsbüros, die einzige erhalten gebliebene Zollstelle im Land.
Es ist das zweite Mal, dass Quanzhou den Welterbestatus anstrebt. Der vorherige Antrag für historische Denkmäler und Stätten des alten Quanzhou (Zayton), der 16 Stätten umfasste, wurde vom Komitee bei der 42. Sitzung im Jahr 2018 zurückgestellt.
Mit Quanzhou steht China nun für über 56 Eintragungen auf der Welterbeliste, 38 Kultur-, 14 Natur- und vier gemischte Orte, und ist damit zusammen mit Italien das Land mit den meisten Welterbestätten.
Unter ihnen ist Liangzhu, eine archäologische Stätte, die vor zwei Jahren in die Liste aufgenommen wurde und die chinesische Zivilisation des prähistorischen Reisanbaus zeigt, der zwischen 3300 v. Chr. und 2300 v. Chr. existierte. Das ist ein Beweis für die chinesische Zivilisation, die vor 5.000 Jahren begann.Die laufende 44. Sitzung des Welterbekomitees, die am 16. Juli in Fuzhou begann, hält in diesem Jahr erstmals Online-Sitzungen ab. Sie läuft noch bis zum 31. Juli.