Pentagon-Chef
Lloyd Austin bricht zu Asienreise auf
Der amerikanische Verteidigungsminister Lloyd Austin ist zu einer Südostasienreise aufgebrochen. Offensichtlich geht es darum, Allianzen gegen China zu schmieden. Doch diese Länder sollten sich fragen, wer zu ihren Freunden zählt, und wer nicht.
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In dringendem Auftrag, Allianzen zu schmieden, um die indo-pazifische Strategie der USA weiter umzusetzen, ist Pentagon-Chef Lloyd Austin zu einer Reise nach Südostasien aufgebrochen – nur einen Tag nach dem Besuch der stellvertretenden US-Außenministerin Wendy Sherman in China.
Experten bezeichneten Austins Besuch, der darauf abzielt, einen militärischen und diplomatischen Hinterhalt gegen China aufzubauen und zu verstärken, als einen „Schlag ins Gesicht“ gegen die Behauptung des Weißen Hauses, die USA strebten keine Antichina-Koalition an.
Austin traf am Dienstag in Singapur mit dem singapurischen Verteidigungsminister Ng Eng Hen zusammen, wobei beide Politiker die Sicherheitsbeziehungen bekräftigten und ihre Hoffnung auf eine weitere Zusammenarbeit in Bereichen wie Cyberverteidigung und strategische Kommunikation zum Ausdruck brachten, berichtete die Strait Times.
Dies ist die erste Reise eines hochrangigen Mitglieds der Biden-Regierung nach Südostasien, das Austin als „vorrangiges Operationsgebiet“ des Pentagons bezeichnete.
In einer Rede vor dem Internationalen Institut für Strategische Studien in Singapur sagte Austin, dass Chinas Ansprüche und Handlungen im Indopazifik „die Souveränität der Nationen in der Region bedrohen, während Washington sich verpflichtet, Partnerschaften aufzubauen, die die lebenswichtigen Interessen aller Nationen garantieren.“
Ganz gleich, wie viele schöne Worte die USA verwenden, um ihre Rolle in Asien zu beschönigen und die angebliche chinesische Bedrohung hochzuspielen, ihre Absicht, eine Antichina-Koalition zu bilden, ist offensichtlich.
Die USA haben hart daran gearbeitet, Singapur auf ihre Seite zu ziehen. Sie hoffen, dass, der Inselstaat dazu beitragen könnte, die Solidarität der ASEAN-Staaten zu stärken, wenn es darum geht, gegenüber China hart aufzutreten, erklärte Chen Xiangmiao, ein stellvertretender wissenschaftlicher Mitarbeiter am National Institute for South China Sea Studies, der Global Times.
Nach Singapur wird Austin auch Vietnam und die Philippinen besuchen. Der Pentagon-Chef werde die Bedeutung betonen, die Washington der Stärkung seiner Beziehungen in der Region beimisst und dabei versuchen, China zurückzudrängen, berichtete Reuters.
Für Austin könnte die Lobbyarbeit bei den Philippinen und Vietnam, zwei Anwärtern auf das Südchinesische Meer, in Bezug auf die Nutzung von Militärbasen und die Aufrüstung ihrer maritimen Einrichtungen im Zusammenhang mit Angelegenheiten im Südchinesischen Meer ganz oben auf seiner Agenda stehen, sagte Chen der Global Times.
Während seiner Reise auf die Philippinen könnte Austin bekräftigen, dass ein bewaffneter Angriff auf ein philippinisches Schiff im Südchinesischen Meer eine Reaktion Washingtons gemäß dem Vertrag über gegenseitige Verteidigung von 1951 nach sich ziehen werde. Er könnte ebenso Einzelheiten des Abkommens über den Besuch von Streitkräften erörtern, ohne welches das Bündnis zwischen den USA und den Philippinen nicht funktionieren könne, so Chen.
Die USA haben in den letzten Jahren auch verstärkt in den Bereichen Sicherheit und Militär in Vietnam investiert. Durch die Unterstützung bei der Modernisierung der vietnamesischen Patrouillenboote und -schiffe wollen die USA ihre militärische Zusammenarbeit mit Vietnam beim Informationsaustausch und bei gemeinsamen militärischen Übungen ausbauen und Vietnam bei der Konfrontation mit China in Fragen des Südchinesischen Meeres unterstützen, so Chen.
Vietnam hingegen könnte in gewisser Weise auf den Appell der USA eingehen, ein Verhalten, das Hanoi anwendet, um seine Verhandlungsposition gegenüber China in Fragen des Südchinesischen Meeres zu stärken, erklärte Wu Xinbo, Direktor des Zentrums für Amerikastudien an der Fudan-Universität in Shanghai, am Dienstag der Global Times.