Kein Konfrontationskurs trotz Druck aus den USA

Großbritannien und Deutschland streben mit Fahrten im Südchinesischen Meer nur ein „Gleichgewicht“ an

03.08.2021

Anders als zuvor in britischen Medien behauptet, war die Fahrt eines britischen Flugzeugträgers durch das Südchinesische Meer keine Provokation gegenüber China, da keine sensiblen Gebiete angesteuert wurden. Auch die Durchfahrt der deutschen Fregatte „Bayern“ werde ausschließlich freundlicher Natur sein. Washingtons Versuch, seine Verbündeten gegen China zu mobilisieren, scheint offensichtlich nicht zu funktionieren.


Archivfoto von der deutschen Fregatte „Bayern“ (Foto von Xinhua)


Während ein britischer Flugzeugträger am Montag nach nur einer Woche in der Region das Südchinesische Meer - offenbar ohne Provokationen gegenüber China, wie zuvor in britischen Berichten behauptet worden war - wieder verlassen hatte, stach ein deutsches Kriegsschiff Berichten zufolge am selben Tag zu einer Reise in den indopazifischen Raum in See. Das Schiff solle das Südchinesische Meer durchqueren, ohne China zu konfrontieren, und einen Hafen in Shanghai besuchen.


Trotz der Versuche der USA, westliche Länder dazu zu bewegen, ihre Kräfte im Südchinesischen Meer zu bündeln, um China zu umlagern, streben sowohl Großbritannien als auch Deutschland lediglich ein Gleichgewicht an. Dies wurde offensichtlich, als der britische Flugzeugträger seinen Rückzug aus der Region beschleunigte, da London Chinas rote Linien und militärische Fähigkeiten kennt, während Deutschland von Beginn an gar nicht erst die Konfrontation mit China suche, wie chinesische Experten am Montag erklärten.


Die britische Flugzeugträger-Task-Force unter der Führung der „HMS Queen Elizabeth“ segelte am Montag durch die Luzonstraße in das Philippinische Meer, nachdem sie am 27. Juli durch die Straße von Malakka in das Südchinesische Meer gelangt war, wie der offizielle Twitter-Account des Flugzeugträgers mitteilte.


Mindestens ein Kriegsschiff der chinesischen Volksbefreiungsarmee (VBA) habe die britische Flugzeugträgergruppe verfolgt, als sie von Sonntag bis Montag das Südchinesische Meer über die Gewässer in der Nähe der Dongsha-Inseln und die Bashi-Straße nach Süden in Richtung der Insel Taiwan verließ, berichteten taiwanesische Medien am Montag.


In früheren Berichten britischer Medien hatte es noch geheißen, der Flugzeugträger würde China herausfordern, indem er „von China beanspruchte internationale Gewässer" im Südchinesischen Meer durchquere. Bislang war jedoch kein solcher Vorfall gemeldet worden.


Die zurückhaltende und kurze Reise des britischen Flugzeugträgers ins Südchinesische Meer zeige, dass das Land ein Gleichgewicht zwischen China und seinem Verbündeten, den USA, aufrechterhalte, erklärte Wang Yiwei, Direktor des Instituts für internationale Angelegenheiten an der Renmin-Universität in Beijing, am Montag. Das Land habe Chinas Grenzen nicht überschritten - weder durch die Überquerung der Straße von Taiwan noch durch die Annäherung an chinesische Inseln und Riffe im Südchinesischen Meer innerhalb der 12-Seemeilen-Grenze. Damit sei auch Chinas Souveränität nicht in Frage gestellt worden, so Wang. „Großbritannien weiß, dass China mächtig genug ist, um es zu vertreiben, und das Land hat auch die Lehren aus dem Amethyst-Zwischenfall von 1949 [damals drang ein britisches Kriegsschiff mit diesem Namen in Chinas Gewässer im Jangtse ein] gezogen."


Ebenfalls am Montag sollte die deutsche Fregatte „Bayern“ zu einer Reise in den indopazifischen Raum auslaufen, wie deutsche Medien am Sonntag berichteten.


Im Gegensatz zur Route des britischen Flugzeugträgers, die zunächst künstlich als Provokation für China dargestellt wurde, wird sich das deutsche Kriegsschiff im Südchinesischen Meer nicht konfrontativ verhalten oder innerhalb von 12 Seemeilen um chinesische Inseln und Riffe herumfahren. Stattdessen habe Deutschland sogar bereits um einen Besuch des Hafens von Shanghai gebeten, auf den China aber noch nicht reagiert habe, wie deutsche Beamte in Berichten mitteilten.


Im Gegensatz zum Vereinigten Königreich, das nach dem Brexit seine strategische Rolle als „Global Britain" im Südchinesischen Meer stärken wolle, handele Deutschland eher im Namen Europas, um eine langfristige maritime Ordnung anzustreben und einen gewissen Kontakt mit China aufrechtzuerhalten. Das Land verfolge aber keinesfalls einen Konfrontationskurs, so Wang.


Der mögliche Hafenbesuch scheine freundlicher Natur zu sein und signalisiere, dass die Fregatte nicht auf Konfrontation aus sei, sondern vielmehr die Kommunikation, die Transparenz und das gegenseitige Vertrauen mit China verbessern wolle. Auf diese Weise würde die Fregatte willkommen geheißen werden, so Wang.


China könnte sich jedoch mit einer Antwort auf die Besuchsanfrage noch zurückhalten, bevor es den wahren Zweck des Besuchs herausgefunden hat, merkte er an.


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,Flugzeugträger,Großbritannien,Deutschland,Südchinesischer Meer