70 Jahre Energiewandel in Tibet: Von Kuhfladen zu grünem Strom

11.08.2021

Vor der friedlichen Befreiung in Tibet vor 70 Jahren gab es auf dem tibetischen Hochland nur ein einziges Kraftwerk, das ausschließlich den Adligen diente. Im Zuge der sozioökonomischen Entwicklung in Tibet ist der Bedarf an Strom kontinuierlich gestiegen. Das Autonome Gebiet Tibet hat sich aufgrund seiner Ressourcenvorteile zu einer wichtigen Basis für saubere Energien entwickelt. Statistiken des tibetischen Amts für Ökologie und Umwelt zufolge machten die sauberen Energien bis Ende 2020 fast 90 Prozent der Stromerzeugung in Tibet aus.

Der Park für Ökoindustrien in der Stadt Xigaze mit einer jährlichen Sonnenstrahlung von mehr als 3300 Stunden ist eine Musterzone für photovoltaische Stromerzeugung. Die Erschließung und Nutzung von sauberen Energien reduziert die Abhängigkeit der Tibeter von traditionellen Energiequellen wie Kuhfladen und Holz und tragen zur Elektrifizierung bei.

Kuhfladen waren einst in Tibet ein Symbol für Reichtum. Wer die meisten Kuhfladen besitze, der habe auch die meisten Kühe und sei reich, teilte der 60-jährige Renchen aus dem Dorf Daqiong mit.

Mit der Verbreitung der Nutzung von Strom sind die Anzahl und Qualität elektrischer Haushaltsgeräte ein neues Wahrzeichen für den Wohlstand tibetischer Haushalte. Dank der Nutzung sauberer Energien wird die Ökologie in Tibet besser geschützt. Da Kuhfladen weniger als Brennstoff genutzt werden, gelten sie als Düngemittel für die Pflanzen. Aufgrund des Gedeihens von Gräsern und Wäldern nimmt die Anzahl von Wildtieren in Tibet deutlich zu.

1960 hatte das Kraftwerk Najin zum ersten Mal Lhasa mit Strom versorgt. Zur Gründung des Autonomen Gebiets Tibet im Jahr 1965 wurden alle sechs Aggregate des Kraftwerks Najin fertiggestellt. Mit der Fertigstellung und Inbetriebnahme dieses Kraftwerks wurde die Geschichte der Beleuchtung mit Butterlampen in Tibet komplett beendet.

Das Wasserkraftwerk Zangmu ist das erste große Wasserkraftwerk am Hauptstrom des Yajiang-Flusses. Hinzukommen die Wasserkraftwerke Jiacha und Dagu. Die drei Wasserkraftwerke haben viel zur Stromerzeugung auf dem Dach der Welt beigetragen.

Der in Tibet erzeugte grüne Strom bedeckt nicht nur den lokalen Bedarf, sondern wird auch in die östlichen Landesteile transferiert. Statistiken zufolge wurden zwischen 2015 und 2020 insgesamt 6,5 Milliarden Kilowattstunden sauberer Strom in andere Landesteile transferiert. Damit hat Tibet zur Reduzierung der CO2-Emmissionen beigetragen. Die installierte Leistung der fertiggestellten und in Bau befindenden Wasserkraftwerke in Tibet soll planmäßig bis 2025 15 Millionen Kilowatt übertreffen. Die installierte Leistung für Stromerzeugung durch Photovoltaik soll zehn Millionen Kilowatt überschreiten.

Xu Wuda, stellvertretender Direktor des Instituts für die Forschung ländlicher Wirtschaft an der Akademie der Sozialwissenschaften des Autonomen Gebiets Tibet, vertrat die Ansicht, vor dem Hintergrund der Erreichung des Höhepunkts der CO2-Emmissionen und der Kohlenstoffneutralität erhalte Tibet Möglichkeiten für eine schnelle Entwicklung von sauberen Energien. Dies sei für die Verbesserung der Energiestruktur in den Landwirtschafts-und Viehzuchtgebieten und für den Schutz der einheimischen Vegetation von großer Bedeutung.


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Quelle: CRI

Schlagworte: Kraftwerk,Tibet,Ökologie