Hochgeschwindigkeits-Eisenbahntechnologie

Bau der Teststrecke für 1.000 kmh schnelle Magnetschwebebahn in Nordchina beginnt

16.08.2021

Wie die Stadtverwaltung von Datong in der nordchinesischen Provinz Shanxi jüngst bekanntgab, wird der Bau der Teststrecke für das schnellste Bodenfahrzeug der Welt (einer speziellen Maglev-Bahn) in Kürze beginnen. Analysten zufolge könnte China durchaus das erste Land werden, das eine 1.000 km/h schnelle Maglev-Bahn betreibt. 


In Datong in der nordchinesischen Provinz Shanxi werde demnächst mit dem Bau der Teststrecke für das schnellste Bodenfahrzeug der Welt - eine Magnetschwebebahn (Maglev) mit niedrigem Vakuum und einer Geschwindigkeit von bis zu 1.000 Stundenkilometern (km/h) - begonnen, wie die örtliche Regierung am Wochenende mitteilte.  


Diese jüngste Entwicklung ist ein weiteres Zeichen für Chinas raschen Aufstieg zu einem weltweit führenden Akteur im Bereich der Hochgeschwindigkeits-Eisenbahntechnologie und -herstellung. Erst im vergangenen Monat war in Qingdao in der ostchinesischen Provinz Shandong eine 600 km/h schnelle Magnetschwebebahn vom Band gelaufen.


Die Teststrecke ist Teil der Laborarbeiten für das Hochgeschwindigkeitszugprojekt mit Niedervakuum-Magnetschwebetechnik. Sie dient als Testplattform für die Schlüsseltechnologie des Niedervakuum-Magnetschwebens in Rohrleitungen für ultraschnelle Fahrzeuge, die sich mit einer Geschwindigkeit von etwa 800 km/h am Boden schneller bewegen können als Flugzeuge. 


Die erste Phase des Projekts umfasst eine zwei Kilometer lange Strecke, die bis Juni 2022 fertiggestellt werden soll. Die Installation der Ausrüstung und die Tests werden dann anschließend im Juli 2022 beginnen.  Innerhalb von zwei Jahren soll eine weitere 15 Kilometer lange Teststrecke gebaut werden. Insgesamt ist eine Bahnstrecke von 60 Kilometern geplant, wie aus den Projektinformationen hervorgeht, die am Samstag auf der Website der Stadtverwaltung von Datong veröffentlicht wurden.


Der Hochgeschwindigkeitszug mit Niedervakuum-Magnetschwebetechnik nutzt die Technologie der supraleitenden Magnetschwebetechnik, um den Bodenkontakt zu unterbrechen und den Reibungswiderstand zu beseitigen und auf diese Weise Geschwindigkeiten von mehr als 1.000 km/h erreichen zu können.


„Magnetschwebebahn- und Hyperloop-Systeme sind nur ein Teil der neuen Ära des Verkehrs. Eine Strecke von mindestens 50 Kilometern ist notwendig, um verschiedene Aspekte zu testen, darunter das Fahrzeug selbst sowie Signale, Befehlssysteme und Routinen", erklärte Wang Dashui, ein Ingenieur für Eisenbahnverkehr, der Global Times. Zusätzlich sollte auch untersucht werden, ob solche neuen Verkehrsmittel wirtschaftliche Vorteile und Vorteile für den Umweltschutz bieten, empfahl er.


Medienberichten zufolge testete das US-Unternehmen Virgin Hyperloop im November seine Magnetschwebebahn mit zwei Passagieren und einer Geschwindigkeit von 160 km/h auf einer 500 Meter langen Strecke. 


Analysten zufolge lässt sich zwar nur schwer vorhersagen, welches Land als erstes eine 1.000 km/h schnelle Magnetschwebebahn in Betrieb nehmen kann, doch sei es in China praktikabler als in den USA, solche Systeme rentabel zu machen, da China über eine riesige Bevölkerung und solide Grundlagen im Schienenverkehr verfügt. 

Nach Angaben des Verkehrsministeriums verfügt China über das größte Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnnetz der Welt mit einer Streckenlänge von 38.000 Kilometern (Stand 2020). Mit diesem Netz werden 95 Prozent der Städte mit mehr als einer Million Einwohnern bedient.


Im Bereich Forschung und Entwicklung hält China 43,52 Prozen t der weltweiten Patente für Magnetschwebebahnen und liegt auch damit an erster Stelle - deutlich vor Japan mit 20,57 Prozent. Dies geht aus einem neuen Bericht  von „PatSnap“, einem Anbieter intelligenter Immobiliendaten, hervor. 

Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Bodenfahrzeug,China,Maglev,Eisenbahn