Nyima Lhamo (l.), posiert mit ihrem Mann Zhou Jingming (r.) zu Hause in Yigong in Nyingchi, Tibet. (29. Juli 2021)

Als Zhou Jingming 2007 aus Leshan in der Provinz Sichuan nach Yigong – einer Gemeinde in Nyingchi im südwestchinesischen Autonomen Gebiet Tibet – ging, um dort seinen Lebensunterhalt zu verdienen, fiel ihm eine einheimische Frau namens Nyima Lhamo auf, die einen kleinen Laden im Dorf betrieb.

Obwohl sie sich auch für Zhou interessierte, hatte Nyima Lhamo doch Angst, wieder eine Liebesbeziehung zu beginnen. Sie war damals noch sehr deprimiert von ihrer früheren arrangierten Ehe, die ihr eine unglückliche Erinnerung hinterließ.

Nach über drei Jahren gemeinsamer Zeit heirateten die beiden 2012 dann aber doch und betreiben seitdem gemeinsam ein Restaurant. 2013 lernte Nyima Lhamo in der Heimat ihres Mannes das Haareschneiden und eröffnete anschließend den ersten Friseursalon in ihrem Dorf. Vor einem Jahr hat das Paar zudem noch ein neues Hotel mit zehn Gästezimmern eingerichtet, das Touristen einen Urlaub in Gastfamilien im tibetischen Stil bietet.

„Wir verdienen heutzutage etwa 500.000 Yuan pro Jahr, ein sehr zufriedenstellendes Einkommen", sagte Zhou.

Obwohl das Ehepaar eine Kombination der Han- und der tibetischen Nationalitäten ist und die beiden im Alltag verschiedene Lebensgewohnheiten sowie Gebräuche haben, führen sie ein glückliches Leben - ganz einfach, weil sie sich lieben. Auch ihre jeweiligen Verwandten sind wegen des Paares zu engen Freunden geworden. „Alle sind harmonisch miteinander umgegangen. Bei uns spielt der Unterschied der ethnischen Nationalitäten keine Rolle“, ließ Zhou wissen.

Da Zhou in diesem Jahr zum Abgeordneten des Nationalen Volkskongresses in der Gemeinde gewählt wurde, trägt er auch die Verantwortung für die Wiederbelebung des lokalen ländlichen Gebiets. Zu diesem Zweck werde er sich der Steigerung des Einkommens der Landbewohner und der Diversifizierung der Geschäftsmodelle in der Stadt widmen, kündigte er an.