Bericht
Finanzwissen chinesischer Verbraucher übertrifft weltweiten Durchschnitt
Ein Besucher demonstriert am 4. September 2021 während der China International Fair for Trade in Services (CIFTIS) 2021 die e-CNY-Zahlungskarte.
Das Sina-Institut für Finanzielle Studien berichtete am Dienstag unter Berufung auf einen Bericht der Chinesischen Zentralbank, dass die Finanzkompetenz der chinesischen Verbraucher über dem weltweiten Durchschnitt liege. Hinsichtlich der Sparquote liegen die Chinesen demnach sogar ganz weit vorne.
Dem Bericht zufolge habe der Index der Finanzkompetenz chinesischer Verbraucher im Jahr 2020 bei 66,81 gelegen – ein Anstieg um 2,04 gegenüber 2019.
Bei Verbrauchern mit höherem Bildungshintergrund ist die Finanzkompetenz besser. Die Daten zeigen, dass chinesische Verbraucher mit einem Hochschulabschluss oder mehr das höchste Niveau an Finanzwissen haben, mit einem Durchschnittswert von 70,29, während diejenigen mit einem Grundschulabschluss oder weniger nur einen Durchschnittswert von 60,67 erreichen.
Dem Bericht zufolge sind die Verbraucher in der obersten Einkommensklasse jedoch nicht die Gruppe mit der höchsten Finanzkompetenz. Die Gruppe mit einem Monatseinkommen von 10.000-20.000 Yuan (1.300-2.600 Euro) hat mit einem Durchschnittswert von 70,28 die höchste Finanzkompetenz, während die Gruppe mit einem Monatseinkommen von 2.000 Yuan oder mehr mit 61,01 den niedrigsten Durchschnittswert aufweist.
Was die Regionen anbelangt, so haben die Verbraucher in den östlichen Regionen das höchste Niveau an Finanzwissen, gefolgt von den zentralen, nordöstlichen und westlichen Regionen.
In China haben Verbraucher im Alter von 30 bis 40 Jahren mit einem Durchschnittswert von 67,56 die höchste Finanzkompetenz, während Verbraucher im Alter von 60 Jahren und mehr mit 63,61 den niedrigsten Durchschnittswert aufweisen.
Die Autoren des Berichts wiesen darauf hin, dass das Finanzwissen älterer Menschen und Jugendlicher in China relativ gering sei, was zeige, dass die Finanzbildung weiter gestärkt werden müsse.
In den letzten Jahren haben etwa 77 Prozent der Befragten mobile Zahlungen genutzt, und 71,3 Prozent von ihnen haben mit Bargeld bezahlt. Darüber hinaus gaben 83,4 Prozent der Befragten an, dass sie häufig mobile Zahlungen für Beträge von weniger als 500 Yuan (65 Euro) nutzen.
Dem Bericht zufolge seien ältere Menschen kaum dazu in der Lage, mit der Digitalisierung des Finanzwesens Schritt zu halten. Während unter den 18- bis 30-Jährigen rund 85,8 Prozent mobile Zahlungen nutzten, waren es in der Gruppe der über 60-Jährigen nur 42,6 Prozent.
Ältere Menschen haben eine geringe Bereitschaft, Informationen über Finanzprodukte und -dienstleistungen aus dem Internet zu beziehen: nur 25,1 Prozent von ihnen beziehen diese Produkte und Informationen über das Internet, während 80,9 Prozent es vorziehen, ihnen bekannte Finanzinstitute aufzusuchen.
Der Bericht zeigt, dass die chinesischen Verbraucher im Vergleich zu den G20-Volkswirtschaften über eine überdurchschnittliche Finanzkompetenz verfügen: etwa 78,4 Prozent der Konsumenten können jederzeit auf einen Notgroschen in Höhe von drei Monatseinkommen zurückgreifen.
Chinesische Verbraucher haben offensichtliche Vorteile bei der Zinsberechnung, der Verwaltung der täglichen Einnahmen und Ausgaben, der pünktlichen Rückzahlung und ihrer Einstellung zu finanziellen Themen insgesamt. Dem Bericht zufolge schneiden sie jedoch schlechter ab, wenn es darum geht, die Grundsätze der Anlagediversifizierung, des Risiko-Rendite-Verhältnisses und des Erwerbs von Versicherungen zu verstehen.
Darüber hinaus wird in dem Bericht darauf hingewiesen, dass das Land die finanzielle Allgemeinbildung der Bevölkerung verbessern, ihr Finanzwissen stärken, die Aufmerksamkeit der Jugendlichen auf die finanzielle Bildung lenken und den Schülern helfen sollte, schon während ihrer Schulzeit eine gute Einstellung bezüglich finanzieller Themen und ein gutes Finanzbewusstsein zu entwickeln.