Erholung der chinesischen Wirtschaft
Neueste Daten beweisen die starke Widerstandsfähigkeit
Chinas Wirtschaft hat im August trotz der Störungen durch die COVID-19-Pandemie und Naturkatastrophen ihren Aufwärtstrend beibehalten und damit die Widerstandsfähigkeit der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt abermals unter Beweis gestellt.
(Foto von VCG)
Die landesweite Industrieproduktion wies im August dieses Jahres ein stabiles Wachstum auf, wobei die industrielle Wertschöpfung - ein Schlüsselindikator, der die industriellen Aktivitäten und den wirtschaftlichen Wohlstand widerspiegelt - im Jahresvergleich um 5,3 Prozent zunahm, wie das Staatliche Amt für Statistik (NBS) mitteilte.
Der Wert lag damit um 11,2 Prozent über dem Niveau vom August 2019. In den ersten acht Monaten stieg die Industrieproduktion im Jahresvergleich um 13,1 Prozent, was zu einem durchschnittlichen Zweijahreswachstum von 6,6 Prozent führte, so die Daten des NBS.
Vor allem die Hightech-Produktion wurde zu einem Highlight in der Industrieproduktion, da China aktuell eine industrielle und technologische Modernisierung anstrebt. Im vergangenen Monat stieg die Produktion dieses Sektors im Jahresvergleich um 18,3 Prozent, was einer Beschleunigung um 2,7 Prozentpunkte gegenüber dem Juli entspricht.
Die Einzelhandelsumsätze mit Konsumgütern in China stiegen im August im Jahresvergleich dagegen nur um 2,5 Prozent – ein Rückgang von 6 Prozentpunkten gegenüber dem Vormonat. Die sporadischen COVID-19-Ausbrüche und Naturkatastrophen wie Überschwemmungen hätten die Reisetätigkeit behindert und den Konsum während der Sommerferien gebremst, erklärte NBS-Sprecher Fu Linghui. Er fügte hinzu, dass der hohe Basisfaktor (also der gute Wert aus dem Vorjahr) ebenfalls zu dem starken Rückgang im Jahresvergleich geführt habe. Das kumulierte Wachstum der letzten acht Monate zeigte jedoch, dass die Einzelhandelsumsätze im Vergleich zum Vorjahr um 18,1 Prozent gestiegen sind. Daraus könne man erkennen, dass der Konsum im Allgemeinen stabil geblieben und der Erholungstrend unverändert sei, so Fu. Da der Ausbruch der Delta-Variante Anfang September eingedämmt wurde, könnte sich das Wachstum der Einzelhandelsumsätze im September wieder erholen, prognostizierte auch Nomura Securities in einem Forschungsartikel.
Auch Fu ist angesichts der höherwertigen Nachfrage der großen Gruppe der Menschen mit mittlerem Einkommen (über 400 Millionen), des stabilen Arbeitsmarkts und der steigenden Rentabilität der Unternehmen optimistisch, was die zukünftigen Konsumaktivitäten angeht.
Der chinesische Arbeitsmarkt blieb im Allgemeinen stabil, und die erhobene städtische Arbeitslosenquote lag im August bei 5,1 Prozent – im Vergleich zum Juli ist diese Zahl unverändert.
In den ersten acht Monaten dieses Jahres hat China 9,38 Millionen neue Arbeitsplätze in seinen städtischen Gebieten geschaffen und damit bereits 85,3 Prozent des Jahresziels erreicht. Die ermittelte Arbeitslosenquote junger Menschen ging im August in der Folge auch deutlich zurück, was auf den wirtschaftlichen Aufschwung des Landes und eine Reihe von Maßnahmen zur Unterstützung der Arbeitssuche von Hochschulabsolventen zurückzuführen ist. Die Arbeitslosenquote der 16- bis 24-Jährigen sank im Vergleich zum Juli um 0,9 Prozentpunkte auf 15,3 Prozent, wie aus den NBS-Daten hervorgeht.
Chinas Anlageinvestitionen stiegen in den ersten acht Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahr um 8,9 Prozent, wobei die durchschnittliche Wachstumsrate in den letzten zwei Jahren bei 4 Prozent lag. Insbesondere die Investitionen im verarbeitenden Gewerbe ragten mit einem Anstieg von 15,7 Prozent im Jahresvergleich in diesem Zeitraum hervor.