Japans umfangreiche Militärmanöver wollen Chinas Souveränität herausfordern
Das Heer der japanischen Selbstverteidigungsstreitkräfte (JGSDF) hat am Mittwoch mit landesweiten Manövern begonnen, an denen zum ersten Mal seit fast 30 Jahren alle Truppenteile beteiligt sind. Damit soll die Abschreckung erhöht und die Einsatzfähigkeit der Truppe verbessert werden.
Japanische Medien sprachen davon, dass solch ein massives Aufgebot „Chinas wachsender Anmaßung in der Region“ entgegentreten soll. Chinesische Experten sind hingegen der Auffassung, dass Japan versuche, durch diese Kraftentfaltung der amerikanischen Strategie zur Eindämmung Chinas in der Region zuzuarbeiten.
Chinesische Militärexperten warnen davor, dass Japan nicht in der Lage sei, China vor einer militärischen Auseinandersetzung um chinesische Gebiete wie die Diaoyu-Inseln oder Taiwan abzuschrecken. Ein militärischer Konflikt würde zerstörerische Konsequenzen für das Land haben.
Politische Kräfte des rechten Flügels belügen die japanische Öffentlichkeit über das Wesen des Problems der Diaoyu-Inseln und der Taiwan-Frage. Gegenwärtig gibt es im öffentlichen Bewusstsein Japans eine unvernünftige Feindseligkeit und Voreingenommenheit gegenüber China, weshalb die massiven, gegen China gerichteten Manöver japanischen Politikern Gefolgschaft eintragen könnten. Nach Auffassung von Analysten hätten jedoch die USA das letzte Wort über einen japanischen Militäreinsatz. China sei auf den schlimmsten Fall eingestellt: eine umfassenden Militärintervention der USA und deren Verbündeten zur Verhinderung der Wiedervereinigung der chinesischen Nation.
In einer Presseerklärung der JGSDF aus der vergangenen Woche heißt es, dass die vom Mittwoch bis in die zweite Novemberhälfte angesetzte JGSDF Exercise '21, der Abschreckungsfähigkeit und der Verteidigungsbereitschaft der JGSDF diene, indem sie demonstriere, das Japan entschlossen Bedrohungen entgegenträte.
Als das umfangreichste Manöver der JGSDF seit dem Jahr 1993 zielten die Übungen auf das Einstudieren verschiedener operativer Bewegungen und würden aus fünf Trainingskategorien bestehen: Vorbereitung von Truppenverlegungen, Übung von Truppenverlegungen, Mobilisierungstraining, Logistik- und Sanitätswesensübung und Training im Bereich der Systemkommunikation.
Eine Militärübung dieser Größenordnung hat das JGSDF zuletzt nach dem Ende des Kalten Krieges im Jahre 1993 durchgeführt. Bei diesjährigen Herbstmanövern sollen rund 100.000 Soldatinnen und Soldaten, 20.000 Fahrzeuge und 120 Flugzeuge zum Einsatz kommen. Japans Marine und Luftwaffen stehen ebenfalls für die Manöver bereit, sowie ein Landungsschiff der US-Armee.
Insgesamt 12.000 Truppen und 3.900 Fahrzeuge zweier Divisionen der JGSDF aus Hokkaido und der Region Tohoku in Nordostjapan sowie eine Brigade aus der westlichen japanischen Insel Shikoku starten nächste Woche auf der südwestlichen Insel Kyushu einen Expeditionseinsatz.
Im Fortgang des Manövers bringen Truppen auf dem Land- und Seeweg Verteidigungswaffen, darunter auch Panzer, auf Übungsplätze in Kyushu.
Lastkraftwägen aus Privatbesitz, Fähren und Eisenbahnen sollen bei dem Manöver ebenfalls zum Einsatz kommen.