Menschenrechtsverletzungen der USA in Afghanistan als „dunkelstes Kapitel“ bezeichnet

26.09.2021

Chinesische und ausländische Experten und Diplomaten kritisierten die USA wegen ernsthaften, in Afghanistan begangenen Menschenrechtsverletzungen, darunter die Tötung von tausenden afghanischen Zivilisten, die Auslösung von Flüchtlingsströmen und das Zurücklassen unhaltbarer Zustände für Länder der Region und die internationale Gemeinschaft. Auf einem internationalen Seminar vom Samstag bekundeten einige von ihnen Unterstützung für das Vorhaben des afghanischen Volkes, die USA für Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen zur Rechenschaft zu ziehen.


(Foto von VCG)

 

Die Tagung fand unter dem Titel „Human Rights Violations Caused by US Military Intervention of Afghanistan“ als eine Nebenveranstaltung zur 48. Sitzung des UN-Menschenrechtsrats statt. Sie wurde gemeinsam von der China Society for Human Rights Studies, der ständigen Vertretung Chinas bei den Vereinten Nationen in Genf und dem Institut für Menschenrechte an der Southwest University of Political Science and Law in Chongqing veranstaltet.

 

Gemeinsam mit den Forschern aus China nahmen Gäste aus Frankreich, Nepal, Pakistan, den Niederlanden, Japan und Vertreter der ständigen Missionen des Irans und Venezuelas bei den Vereinten Nationen in Genf per Videolink an dem Seminar teil.

 

Als notorische Verletzungen der Menschenrechte durch die USA benannten die Experten auf der Tagung unter anderem die willkürliche Tötung von Zivilisten in Afghanistan, die Verhaftung und Folterung von Afghanen, die Förderung von Terrorismus, die Verschlimmerung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung des Landes und die Verursachung von Flüchtlingsströmen.

 

Das heuchlerische Verhalten der USA in Menschenrechtsfragen ist am Samstag ebenfalls ein Thema der Tagung gewesen.

 

Mahdi Aliabadi, stellvertretender Repräsentant der Islamischen Republik Iran bei den Vereinten Nationen in Genf, sagte, dass sich die USA und deren Verbündete gleichgültig gegenüber den im Zuge ihrer militärischen Besetzung Afghanistans begangenen Menschenrechtsverletzungen gezeigt hätten. Die internationale Gemeinschaft sollte die Opfer unterstützen und die Gewalttäter zur Verantwortung ziehen.


Aliabadi wies darauf hin, dass die von den USA in Afghanistan geschaffenen Probleme nur das jüngste Beispiel für die Heuchelei der USA im Bereich der Menschenrechte seien. Das Gerede über Menschenrechte sei für die USA lediglich  ein Mittel für geopolitische Spielchen. Gegenwärtig durchlebe die internationale Gemeinschaft das „dunkelste Kapitel“ in der Geschichte der Menschenrechte, das sich  in das Bewusstsein der Menschen unauslöschlich einprägen werde.

Qian Feng, Direktor der Forschungsabteilung des National Strategy Institute an der Tsinghua-Universität, glaubt, das der Abzug der US-Truppen aus Afghanistan nicht nur die afghanische Bevölkerung traumatisiert habe, sondern Menschen überall auf der Welt zu Opfern unverzeihlicher Verbrechen gemacht habe.

 

Die USA hätten zwei Arten von Verbrechen in Afghanistan begangen: Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen, sagte Qian. Im Namen des Kampfes gegen den Terrorismus hätten die USA willkürliche Tötungen von Zivilisten durchgeführt. Beispielsweise starteten die USA im August 2021 einen Luftangriff in der Provinz Herat und töteten dabei mehr als hundert Menschen.

 

Qian wies darauf hin, dass Jahre des von den USA begonnenen Krieges nicht nur Kinder in Afghanistan getötet hätten, sondern es auch zu schwerer Unterernährung gekommen sei, an der nahezu die Hälfte aller afghanischen Kinder litt.

 

„Gerechtigkeit kommt spät, aber sie wird nicht ausbleiben. Die internationale Gemeinschaft sollte Afghanistan in seinem Streben nach einer Bestrafung der Verbrechen amerikanischer Soldaten unterstützen,“ sagte Qian.

 

Abgesehen von der Tötung afghanischer Zivilisten, der Bestrafung, der Folterung und des Missbrauchs festgenommener Afghanen würde den Vereinigten Staaten auch die Beleidigung der Religion vorgeworfen. Darüber hinaus habe der 20 Jahre währende Krieg der afghanischen Wirtschaft einen harten Schlag versetzt. Seit 2001 habe die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung des Landes stagniert, sagte Wang Nan, akademischer Berater des Institute of Silk Road Strategy Studies.

 

Im Fiskaljahr 2019-2020 habe die Urbanisierungsrate in Afghanistan nur 26 Prozent betragen, die Arbeitslosenquote lag bei über 40 Prozent, die Armutsquote bei über 70 Prozent. Die durchschnittliche Lebenserwartung der Bevölkerung belaufe sich auf rund 45 Jahren.


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Afghanistan,USA,Menschenrechtsverletzung