Zahlungsunfähigkeit der USA

Wirtschaftsexperten des Weißen Hauses warnen vor möglicher globaler Finanzkrise

08.10.2021

Die USA stehen derzeit vor einer äußerst prekären Situation bezüglich ihrer Schuldenobergrenze. Sollte diese nicht bis Mitte des Monats ausgesetzt oder angehoben werden, könnte das Land zahlungsunfähig werden. Experten des Weißen Hauses warnen in diesem Fall vor einer globalen Finanzkrise.


(Foto von Xinhua)


Wirtschaftsexperten des Weißen Hauses haben am Mittwoch vor einer möglichen globalen Finanzkrise gewarnt, falls der US-Kongress die Schuldengrenze der Bundesregierung nicht anheben sollte, bevor es zu einem Zahlungsausfall des Landes kommt.


„Ein Zahlungsausfall hätte ernste und langwierige finanzielle und wirtschaftliche Auswirkungen. Die Finanzmärkte würden das Vertrauen in die Vereinigten Staaten verlieren, der Dollar würde schwächer werden und die Aktien würden fallen", erklärten Ökonomen des „Council of Economic Advisers“ (Rat der wirtschaftlichen Berater) des Weißen Hauses unter der Leitung von Cecilia Rouse in einem Blogbeitrag.


„Die Kreditwürdigkeit der USA würde mit ziemlicher Sicherheit herabgestuft werden, und die Zinssätze für viele Verbraucherkredite würden großflächig steigen." Diese und andere Folgen könnten eine Rezession der US-Wirtschaft auslösen, fügten die Ökonomen hinzu.


Gleichzeitig könnte die gesamte Weltwirtschaft, die auf eine starke US-Wirtschaft angewiesen ist, in eine Finanzkrise und eine Rezession abrutschen, da sich die Folgen eines Zahlungsausfalls in den USA rasch beschleunigen könnten, falls keine Lösung gefunden wird, warnten die Experten überdies.


„Ein Zahlungsausfall würde Schockwellen durch die globalen Finanzmärkte schicken und wahrscheinlich dazu führen, dass die Kreditmärkte weltweit einfrieren und die Aktienmärkte einbrechen. Arbeitgeber auf der ganzen Welt müssten wahrscheinlich damit beginnen, Mitarbeiter zu entlassen", skizzierte der Rat ein düsteres Szenario. Sie erinnerten an die Finanzkrise von 2008 und wiesen darauf hin, dass diese Krise Auswirkungen auf die gesamte Weltwirtschaft hatte, die bis in die USA zurückwirkten. Die Experten sind der Meinung, dass eine durch einen Zahlungsausfall der USA ausgelöste globale Finanzkrise „das Potenzial hat, noch schlimmer zu sein", da sich die Weltwirtschaft noch nicht vollständig von der COVID-19-Pandemie erholt habe. „Die Schuldenobergrenze kann und darf nicht als politischer Spielball benutzt werden. Die Folgen sind zu groß", schlussfolgern die Ökonomen daraus.


Die Warnung der Ökonomen aus dem Weißen Haus erfolgte, nachdem US-Finanzministerin Janet Yellen am Dienstag erklärt hatte, sie rechne fest damit, dass die US-Wirtschaft in eine Rezession fallen werde, falls der Kongress die Schuldengrenze nicht anheben sollte. Yellen hat den US-Gesetzgebern daher mitgeteilt, dass sie die Schuldengrenze bis zum 18. Oktober anheben oder aussetzen müssten, da das US-Finanzministerium dann wahrscheinlich seine „außerordentlichen Maßnahmen" ausgeschöpft haben werde.


Im Rahmen eines im August 2019 von beiden Parteien verabschiedeten Haushaltsabkommens hatte der Kongress die Schuldengrenze bis zum 31. Juli ausgesetzt. Nachdem das Limit am 1. August wieder in Kraft gesetzt wurde, begann das US-Finanzministerium mit „außerordentlichen Maßnahmen", um die Regierung vorübergehend weiter zu finanzieren. Das Schuldenlimit - allgemein als Schuldenobergrenze bezeichnet - meint den Gesamtbetrag, den die US-Regierung aufnehmen darf, um ihren bestehenden gesetzlichen Verpflichtungen nachzukommen, einschließlich Sozialversicherungs- und Krankenversicherungsleistungen, Zinsen auf die Staatsschulden oder andere Zahlungen.


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Finanzkrise,USA,Schuldenobergrenze,zahlungsunfähig