COP15 rückt die ökologische Zivilisation ins Rampenlicht
Die 15. Tagung der Konferenz der Vertragsparteien des UN-Übereinkommens über die biologische Vielfalt (COP15), die am Montag im südchinesischen Kunming eröffnet wurde, hat sich den Aufbau einer ökologischen Zivilisation zum Ziel gesetzt. Die Teilnehmerländer forderten stärkere Bemühungen zum Schutz der Biodiversität.
Am Eröffnungstag der COP15 am Montag in Kunming, Provinz Yunnan, wurde eine stärkere Unterstützung der Entwicklungsländer bei der Erhaltung der biologischen Vielfalt gefordert. Das Treffen stand unter dem Motto „Ökologische Zivilisation: Aufbau einer gemeinsamen Zukunft für alles Leben auf der Erde“und dauert noch bis Freitag. Es wird in der ersten Hälfte des nächsten Jahres fortgesetzt.
Mehr als 1.800 Teilnehmer werden am Donnerstag und Freitag im Rahmen einer Nebenveranstaltung zu einem Forum über ökologische Zivilisation zusammenkommen. Das Forum befasst sich mit einer breiten Palette von Themen, unter anderem geht es um die Bewältigung des Klimawandels, Umweltschutz und die Wiederherstellung der Natur.
In seiner Rede zur Eröffnung der Konferenz sagte Vizeministerpräsident Han Zheng, China verfolge bei der grünen Entwicklung einen Weg, bei dem die Ökologie an erster Stelle steht. Er hoffe, die Zusammenarbeit und den Austausch mit allen Beteiligten zu verstärken. Han, der auch Mitglied des Ständigen Ausschusses des Politbüros des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas ist, sagte, China werde den Schutz der biologischen Vielfalt mit größeren und konkreteren Anstrengungen voranbringen.
Han betonte, wie wichtig es sei, die Grundsätze der Fairness, der Transparenz und der staatlich gelenkten Bemühungen einzuhalten, und rief dazu auf, die Bedenken der Entwicklungsländer in Bezug auf finanzielle Unterstützung, Technologie und Aufbau von Kapazitäten ernst zu nehmen.
Er sagte, die Länder sollten eine gemeinsame Basis suchen, einen ehrgeizigen und praktischen Weg einschlagen und die Ziele für die Zeit nach 2020 auf wissenschaftliche Art und Weise formulieren. Die Länder sollten mehr Finanzierungskanäle erschließen und den Schutz der biologischen Vielfalt stärker unterstützen, so Han. China werde eine nationale Strategie und einen Aktionsplan zum Schutz der biologischen Vielfalt für die neue Ära formulieren und diesen in die mittel- und langfristigen Entwicklungspläne aller Regionen einbeziehen, fügte er hinzu.
Inger Andersen, Exekutivdirektorin des UN-Umweltprogramms, rief zu mehr Unterstützung auf, um den Entwicklungsländern bei der Erreichung ihrer Ziele zu helfen und der düsteren Situation beim Schutz der biologischen Vielfalt entgegenzuwirken. Die Kosten des „selbstmörderischen Krieges“ gegen die Natur wüchsen mit alarmierender Geschwindigkeit. „Wie der UN-Generalsekretär gesagt hat, ist es eine der wichtigsten Aufgaben des 21. Jahrhunderts, Frieden mit der Natur zu schließen“, sagte sie.
Die weltweiten Bemühungen reichten nicht aus, um die von der Menschheit verursachten Schäden an der Natur rückgängig zu machen. Als die Aichi-Biodiversitätsziele von 2010 im Jahr 2020 ausliefen, konnte die Welt zwar einige Erfolge verbuchen, doch waren die Maßnahmen, der Ehrgeiz und die Auswirkungen unzureichend.
Der jetzt diskutierte globale Biodiversitätsrahmen für die Zeit nach 2020 sei eine Chance, die Welt müsse jetzt klare und greifbare Maßnahmen ergreifen, forderte Andersen. Sie rief die Parteien dazu auf, ihre Bemühungen auf einen ehrgeizigen Rahmen für die Zeit nach 2020 zu konzentrieren und sich zu dessen Umsetzung zu verpflichten. „Auf diese Weise werden wir eine nachhaltige Zukunft für alle sicherstellen“, unterstrich die Exekutivdirektorin.