26. UN-Klimakonferenz in Glasgow
Der Westen darf Klimafragen nicht als Waffe gegen China einsetzen
In wenigen Tagen wird die wichtige 26. UN-Klimakonferenz im schottischen Glasgow (COP26) beginnen, bei der die Länder sich auf effektive Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels einigen müssen. Im Vorfeld scheinen die USA und einige weitere westliche Länder das Klima-Thema als Teil ihrer geopolitischen Eindämmungskampagne gegen China nutzen zu wollen. Dabei missachten sie, dass China sich bereits jetzt ehrgeizige Ziele gesetzt hat.
In einer Rede am Montag lobte UN-Generalsekretär António Guterres China für dessen Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels in den letzten Jahren und forderte das Land im Vorfeld der 26. UN-Klimakonferenz (COP26) im schottischen Glasgow dazu auf, sich „ehrgeizige" Ziele zur Bekämpfung der Umweltkrise zu setzen.
Während die USA und einige westliche Länder den Druck auf China anscheinend erhöhen, damit es im Vorfeld des wichtigen Gipfels mehr Verpflichtungen eingeht, griffen einige westliche Medien die Äußerungen von Guterres schnell auf, um klischeehafte Behauptungen und Kritik an Chinas Engagement im Kampf gegen den Klimawandel zu wiederholen. Dabei missachten diese Länder eklatant Chinas kühne Pläne und Bemühungen zur Bekämpfung des Klimawandels, während gleichzeitig die unglaubliche Untätigkeit der USA - einem der größten Umweltverschmutzer der Welt - völlig ignoriert wird.
Tatsächlich ist im Vorfeld des Gipfels in Glasgow immer deutlicher der Trend zu erkennen, dass die USA und einige ihrer westlichen Verbündeten versuchen, Druck auf China auszuüben, damit es weitere Verpflichtungen eingeht. Das Thema Klimawandel wird von den Ländern dabei sogar als neues Instrument in ihrer geopolitischen Eindämmungskampagne gegen China eingesetzt.
Doch China ist nicht das einzige Land, das davon betroffen ist. Die USA und andere westliche Industrieländer werden wahrscheinlich auch versuchen, Druck auf Entwicklungsländer wie Indien auszuüben, um auf dem Gipfel in Glasgow weitere Zugeständnisse zu erreichen. Die Entwicklungsländer kritisieren die Industrieländer schon seit langem für ihre Doppelmoral und das Fehlen ausreichender Anstrengungen, die dem Schaden entsprechen würden, den sie in der Vergangenheit angerichtet haben.
Was China angeht, so ist das Land, anders als die Skeptiker aus dem Westen behaupten, bereits viele als kühn geltende Verpflichtungen eingegangen und hat sich zügig an deren Umsetzung gemacht. So hat sich Beijing beispielsweise dazu verpflichtet, seine Kohlenstoffemissionen bis 2030 zu reduzieren und bis 2060 kohlenstoffneutral zu werden. Im September kündigte China zudem an, dass es die Finanzierung neuer Kohlekraftwerke im Ausland einstellen werde.
China unternimmt bereits jetzt gezielte Anstrengungen im Klimasektor. Am Dienstag veröffentlichte der chinesische Staatsrat zum Beispiel einen neuen Aktionsplan zur Erreichung dieser Ziele und versprach, die Wind- und Solarkapazität bis Ende 2030 auf bis zu 1200 Gigawatt zu erhöhen. Solche Maßnahmen stehen im Einklang mit der chinesischen Innenpolitik und den langfristigen Entwicklungszielen. Die chinesische Wirtschaft ist dabei, sich auf ein hochwertiges Wachstumsmodell umzustellen, indem man sich schrittweise von energieintensiven Industrien verabschiedet. Zudem sollte nicht unerwähnt bleiben, dass ein großer Teil von Chinas Treibhausgasemissionen eng mit den Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zu den USA und Europa zusammenhängen. Dies unterstreicht die Notwendigkeit einer globalen Koordinierung und Zusammenarbeit in diesem Bereich.
Der Klimawandel ist eine gemeinsame Herausforderung für die gesamte Menschheit, aber das Tempo der Klimaschutzmaßnahmen ist von Land zu Land aufgrund der unterschiedlichen Entwicklungsniveaus unterschiedlich. Der Gipfel in Glasgow bietet nun eine dringend benötigte Plattform für die Koordinierung der weltweiten Bemühungen.
Lässt man jedoch zu, dass bestimmte Mächte geopolitische Tricks anwenden, werden die möglichen Ergebnisse des Treffens mit Sicherheit untergraben.