Das erste Mal seit 20 Jahren

Die Bayern zeigt begrenzte Militärpräsenz Deutschlands im Indo-Pazifik

08.11.2021

Die deutsche Fregatte Bayern, die im August in die Indo-Pazifik-Region entsandt wurde, ist am Freitag in Japan eingetroffen. Nach offiziellen Angaben deutscher Stellen hat die Fregatte mit der japanischen Marine ein Seemanöver abgehalten und wird mit Kriegsschiffen aus den USA, Kanada, Australien und Japan vom 20. bis 30. November die Fähigkeit zur Zusammenarbeit trainieren.

 

Die deutsche Fregatte Bayern ist am 5. November in Tokio eingetroffen. (Foto: VCG)


Die Bayern gilt als mittelgroße Fregatte der deutschen Marine mit begrenzten operativen Einsatzmitteln. Sie wurde auf Einladung der USA für den militärischen Austausch und zu Übungszwecken in die Region entsandt. Dies kommt auch dem Bedürfnis der NATO entgegen, ihre Präsenz in der Indo-Pazifik-Region zu verstärken und die sogenannte Freiheit der Meere zu demonstrieren.

 

Das Wall Street Journal berichtet, dass Deutschland vorsichtiger als andere europäische Staaten agiert, um China nicht zu verärgern. Von offizieller deutscher Seite war zu hören, dass die Fregatte diesmal nicht durch die Taiwanstraße fahren, jedoch das Südchinesische Meer durchqueren werde.

 

Dies ist eine Situation, vor der sich China in Acht nehmen muss. China muss genau beobachten, ob die  Bayern die Taiwanstraße durchqueren oder innerhalb der Zwölfmeilenzone vor den Nansha- und Xisha-Inseln und Riffen operieren wird. Wenn die Freiheit der Meere durch die Bayern auf den traditionellen Seewege ausgeübt wird, bedeutet die Anwesenheit der Fregatte eine harmlose Militärpräsenz Deutschlands in der Region. China hofft, dass das Kriegsschiff nicht in den genannten heiklen Seegebieten kreuzt oder gar sogenannte Nahaufklärung in den territorialen Gewässern Chinas betreibt.

 

Im September haben in Deutschland Wahlen stattgefunden. Das Land ist in die Ära nach Merkel eingetreten. Zwar gibt es einige Veränderungen in den deutsch-chinesischen Beziehungen, aber mit diesen kann man zurechtkommen. Berlin legt großen Wert auf den chinesischen Markt und die Zusammenarbeit mit Beijing.

Merkels Nachfolger Olaf Scholz ist besser beraten, einen Ausgleich zu finden, anstatt eine Kehrtwende gegenüber Merkels Chinapolitik zu vollziehen. Sonst könnten die Interessen des Landes im Indo-Pazifik Schaden nehmen. Wahrscheinlich wird sich Berlin auf die wirtschaftliche Entwicklung und die politische Integration konzentrieren, und nicht der Strategie Washingtons folgen, Beijing und Moskau militärisch zu provozieren.

 

Andere europäische Staaten, darunter Frankreich und Großbritannien, haben dieses Jahr ebenfalls ihre Kriegsschiffe in die Indo-Pazifik-Region geschickt. Aber es bestehen Unterschiede zwischen diesen Ländern. Einerseits ist mit der Gründung der AUKUS-Allianz Großbritannien dazu entschlossen, sich durch die Entsendung von Kriegsschiffen in die Region in die US-Strategie einer Eindämmung Chinas einzureihen. Auf der anderen Seite ist das Aufkreuzen von Schiffen anderer europäischer Staaten wie Frankreich und Deutschland tatsächlich von größerer politischer Symbolkraft.


Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Fregatte Bayern,Taiwanstraße,Japan,AUKUS,Südchinesisches Meer