Die einmaligen Chancen der CIIE
„Schwiegersohn der Chinesen“ aus Sri Lanka ist begeistert Exklusiv
von Wang Ran, Shanghai
Kavisha Lokuhitige arbeitet auf der 4. China International Import Expo (CIIE) erneut am Stand seines Heimatlandes Sri Lanka. Er war die ersten Tage so beschäftigt, dass er erst jetzt, gegen Ende der Messe, Zeit für ein Interview mit China.org.cn hatte.
Kavisha Lokuhitige am Stand von Sri Lanka auf der Messe.
Kavisha ist ein langjähriger Freund der Messe, der seit der ersten Ausgabe im Jahr 2018 ununterbrochen jedes Jahr an ihr teilgenommen hat. Aber seine enge Verbindung mit der Messe hat sogar noch viel früher begonnen, da er schon lange ein großes Interesse an China hat.
„China ist einfach meine zweite Heimat!"
Im Jahr 2009 kam Kavisha nach Beijing, um dort an der Universität von Beijing für Luft- und Raumfahrttechnik („Beihang“) zu studieren. Sobald er einen Fuß aus dem Flugzeug setzte, war er erstaunt über den modernen Beijing Capital International Airport. „Bevor ich nach China kam, hatte ich immer gehört, dass Beijing eher rückständig sei, aber was ich dann mit meinen eigenen Augen sah, sah so wohlhabend aus."
Im Jahr 2013 schrieb der zu derzeit bereits erfolgreiche Bachelor-Absolvent sich für ein Master-Studium an der Beijing University of Posts and Telecommunications (BUPT) ein. Wiederum zwei Jahre später, 2015, heiratete er eine gebürtige Beijingerin und wurde so zum Schwiegersohn einer chinesischen Familie. Im Jahr 2016 schloss er auch sein Master-Studium ab und gründete daraufhin sein eigenes Unternehmen, das sich auf den Export von speziellen Produkten wie Tee und Schmuck aus Sri Lanka nach China spezialisiert.
„Zunächst hatten meine Frau und ich vor, uns wieder in Sri Lanka niederzulassen und nur gelegentlich nach China zu kommen, um Geschäfte zu machen. Aber dann wurden die Geschäfte in China immer erfolgreicher, und wir ließen uns langfristig in Beijing nieder. Mittlerweile ist China meine zweite Heimat!" berichtete Kavisha mit einem breiten Lächeln im Gesicht.
Nach Angaben des Handelsministeriums exportierte China im Jahr 2020 Waren im Gesamtwert von 3,84 Milliarden US-Dollar nach Sri Lanka und importierte im Gegenzug Güter mit einem Volumen von 320 Millionen US-Dollar aus dem Land. Um das Handelsdefizit zwischen den beiden Ländern zu verringern, wurde im Juni dieses Jahres in Beijing die „Vereinigung zur Handelskooperation zwischen China und Sri Lanka“ gegründet. In nur fünf Monaten hat diese Vereinigung seitdem Kontakte zwischen mehr als 200 sri-lankischen und 30 chinesischen Unternehmen geknüpft, und Kavisha, der als Generalsekretär fungiert, ist sogar noch beschäftigter geworden.
„Ich hätte nie gedacht, dass die CIIE eine so gute Plattform bietet!"
Angesprochen auf die CIIE war Kavisha voll des Lobes: „In der Vergangenheit hatten wir bereits an vielen anderen Ausstellungen teilgenommen, aber die Ergebnisse waren eher durchschnittlich, also haben wir uns entschieden, einfach einmal an der ersten CIIE teilzunehmen, um sie auszuprobieren. Überraschenderweise waren die Produkte an unserem Stand schon nach dem ersten Messetag völlig leergekauft. Über Nacht haben wir unseren Bestand deshalb wieder aufgefüllt. Ich hätte nie gedacht, dass die Messe eine so gute Plattform bieten würde!"
Er bezeichnete die Messe als eine „professionelle und effiziente" Plattform und erklärte gleich, was er damit meinte: „Bei den Besuchern der Messe handelt es sich ausschließlich um professionelle Fachleute oder staatliche Beschaffungsstellen aus verschiedenen Provinzen, so dass wir uns sofort zusammensetzen und miteinander reden können. So konnten beispielsweise viele sri-lankische Unternehmen direkt auf der Messe Handelsvertreter unter Vertrag nehmen.“
Wegen dieser einzigartigen Vorteile haben sich seit der zweiten Ausgabe der Messe viele sri-lankische Unternehmen mit großer Begeisterung angemeldet. In diesem Jahr hatten sich sogar gleich Hunderte von sri-lankischen Unternehmen beworben, von denen die Kammer aufgrund der begrenzten Anzahl von Ständen jedoch nur etwas mehr als 30 auswählen konnte.
Verändert hat sich nicht nur die Zahl der Aussteller, sondern auch die Vielfalt der ausgestellten Produkte. Wie Kavisha berichtet, wurden bei den früheren Ausgaben der Messe hauptsächlich Schmuck, Tee, Gewürze und andere den chinesischen Verbrauchern bekannte Spezialitäten aus Sri Lanka angeboten. In diesem Jahr hingegen wurden unter anderem Chilisauce, Senf, Ketchup, Kokosnussöl und sogar Bier aus Sri Lanka ausgestellt.
Im Hinblick auf die Wirkung der diesjährigen Ausstellung äußerte er sich sehr zufrieden. Mittlerweile hätten erneut viele Unternehmen auf der Messe bereits Handelsvertreter gefunden oder Kooperationsvereinbarungen unterzeichnet.
Er ist fest davon überzeugt, dass die 5. Ausgabe der CIIE im nächsten Jahr sogar noch vielversprechender sein wird. Sri Lanka hat jedenfalls bereits einen Vertrag für die Teilnahme an der nächsten Messe unterzeichnet. Deshalb verabschiedete er sich passend mit den Worten: „Wir sehen uns nächstes Jahr auf der Messe wieder!"