Wirtschaftskrise in Afghanistan: China kauft weiterhin Agrarprodukte und leistet humanitäre Hilfe

22.11.2021

Ein Zug mit mehr als 1.000 Tonnen humanitären Hilfsgütern verlässt die chinesische Region Xinjiang in Richtung Afghanistan.


China hat konkrete Maßnahmen ergriffen, um der afghanischen Bevölkerung bei der Bewältigung der Nahrungsmittelkrise zu helfen, indem es humanitäre Hilfe anbietet und einen Luftkorridor für den Agrarhandel aufrechterhält. Der chinesische Botschafter in Afghanistan, Wang Yu, twitterte am Sonntag, dass ein Zug mit mehr als 1.000 Tonnen humanitären Hilfsgütern die chinesische Region Xinjiang in Richtung Afghanistan verlassen habe. Experten forderten weitere Länder dazu auf, dem vom Krieg zerrissenen Land zu helfen, da sich die humanitäre Krise angesichts der sinkenden Temperaturen und der steigenden Zahl der Hungernden verschärft.

 

„Ein Zug mit mehr als 1.000 Tonnen humanitärer Hilfe hat Xinjiang verlassen. Dazu gehören Naan, Milchteepulver, wattierte Kleidung, Baumwollschuhe und Decken. Seit Juli 2021 haben die Züge von China nach Afghanistan mehr als 2.600 Tonnen humanitäre Hilfe transportiert“, twitterte Wang.

 

Zuvor hatte Wang am 30. September Bilder von der Ankunft der ersten Hilfsgüter gepostet, darunter hauptsächlich warme Materialien wie Decken und Baumwollkleidung. Am 1. November veröffentlichte er Informationen über eine weitere Ladung humanitärer Soforthilfe, die China verließ, und schrieb: „Überwindet die Schwierigkeiten gemeinsam mit den Menschen in Afghanistan.“

 

Die Global Times erfuhr, dass die von Wang am Sonntag erwähnte Hilfslieferung nach Hairatan gebracht werden soll, eine Stadt an der usbekisch-afghanischen Grenze, und dann mit Lieferwagen weiter nach Afghanistan transportiert wird.

 

Derzeit würden einige Länder, insbesondere China und UN-Organisationen Maßnahmen ergreifen, um der afghanischen Bevölkerung zu helfen. Angesichts des bevorstehenden Winters werde sich die humanitäre Krise in dem Land weiter verschärfen, sagte Zhu Yongbiao, Direktor des Zentrums für Afghanistan-Studien an der Universität Lanzhou. Er berief sich auf Daten der Vereinten Nationen, wonach sich die Lage in dem vom Krieg zerrissenen Land verschlimmert habe und dringend Mittel für Soforthilfe benötigt würden, um den 20 Millionen Menschen zu helfen.

 

Zhu sagte der Global Times, dass Kinder in einigen Orten Afghanistans an Unterernährung und fehlender medizinischer Versorgung litten. Einige Familien hätten deswegen sogar ihre Kinder verkauft. „Die Lage ist ernst, aber die Hilfe der westlichen Länder und der USA bleibt immer noch nur Gerede. Anstatt den Menschen in Afghanistan direkt zu helfen, stecken sie ihr Geld lieber in die Nachbarländer, um zu verhindern, dass Flüchtlinge in die EU kommen“, so Zhu.

 

Neben der humanitären Hilfe hat China auch einen Luftkorridor für den Agrarhandel mit Afghanistan eingerichtet, der laut Zhu das Einkommen der afghanischen Landwirte erhöhen, die wirtschaftliche Mobilität in Afghanistan fördern und die Entwicklung des Landes vorantreiben soll.

 

Nachdem die erste Ladung afghanischer Pinienkerne am 1. November auf dem Pudong-Flughafen in Shanghai eingetroffen war, wurde die zweite Ladung von mehr als 40 Tonnen Pinienkernen über den Luftkorridor nach Shanghai gebracht, wie die Global Times erfuhr.

 

Wang twitterte am Sonntag, dass bisher zehn Flüge mit afghanischen Pinienkernen nach China stattgefunden haben und die Flüge fortgesetzt werden, wobei Trockenfrüchte die nächste Priorität seien.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Afghanistan,Luftkorridor,humanitäre Hilfe