Neben dem Coronavirus wird der Norden Chinas Berichten zufolge noch von einer weiteren Krankheit heimgesucht - dem hämorrhagischen Fieber. In der Stadt Xi’an wurden in diesem Winter bereits mehrere Fälle gemeldet. Mediziner empfehlen daher, sich gegen diese Krankheit impfen zu lassen, da eine Impfung die wirksamste Waffe sei.

The Second Affiliated Hospital of Xi'an Jiaotong University (Photo: VCG)

Seit Beginn des diesjährigen Winters wurden in Xi'an in der nordwestchinesischen Provinz Shaanxi zahlreiche Fälle von hämorrhagischem Fieber, einer natürlichen epidemischen Krankheit mit hoher Sterblichkeitsrate, gemeldet. Experten des örtlichen Zentrums für Seuchenkontrolle und -prävention (CDC) erklärten nun, dass Nagetiere die Hauptquelle der Infektion darstellen würden und dass Impfungen der wirksamste Weg seien, um eine Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.

Medienberichten zufolge ist das hämorrhagische Fieber eine häufige Infektionskrankheit im Norden des Landes. In einigen Gebieten der Provinz Shaanxi tritt das hämorrhagische Fieber jedes Jahr ab Oktober verstärkt auf.

In den letzten Jahren hat das Virusinstitut des CDC der Provinz Shaanxi die lokale Infektion mit dem Virus in der Stadt Xi'an durch eine große Anzahl von Untersuchungen vor Ort und den Nachweis und die Identifizierung von neutralisierenden Antikörpern im Labor bestätigt.

Experten zufolge wird das hämorrhagische Fieber mit Nierensyndrom - auch bekannt als epidemisches hämorrhagisches Fieber - durch das Hantavirus verursacht, wobei Nagetiere die Hauptinfektionsquelle darstellen. Es kann durch einen Mäusebiss, durch den Verzehr von Lebensmitteln oder Wasser, über die eine Maus gekrochen ist, oder durch Kontakt mit infiziertem Mäuseblut, -urin oder -kot übertragen werden. Im Prinzip ist die ganze Bevölkerung anfällig für die Krankheit, aber die Inzidenz ist besonders hoch bei Landwirten, die häufig auf dem Feld arbeiten, oder bei Arbeitern in der Agrarindustrie und der Lebensmittelverarbeitung.

Hämorrhagisches Fieber ist eine akute Infektionskrankheit, die durch Fieber, Blutungen und Nierenschäden gekennzeichnet ist und in schweren Fällen sogar zum Tod führen kann.

Die anfänglichen Symptome des epidemischen hämorrhagischen Fiebers und der gewöhnlichen Grippe sind ähnlich. Daher halten viele Patienten die Krankheit fälschlicherweise für eine Erkältung. Die lokalen CDC-Experten in Xi'an raten den Patienten dringend zu einer rechtzeitigen Behandlung, da das hämorrhagische Fieber sehr schnell voranschreitet.

Eine der wirksamen Maßnahmen zur Vorbeugung von hämorrhagischem Fieber mit Nierensyndrom ist die Bekämpfung von Nagetieren. Mediziner raten, Aktivitäten in der Nähe von Gewässern, Gras und anderen Orten zu vermeiden, an denen Ratten auftauchen können, und den Kontakt mit Ratten und ihren Fäkalien zu vermeiden. Die Nagetierbekämpfung und andere Präventionsmaßnahmen können an Orten wie Dörfern, Obst- und Gemüsegärten oder Zuchtfarmenlangfristig durchgeführt werden. Experten empfehlen außerdem, lange Hosen, lange Hemden und keine offenen Schuhe zu tragen, um Rattenbisse zu vermeiden. In Gegenden, in denen sich Unkraut oder Stroh auftürmen und Rattenurin und -kot vorhanden sein können, wird empfohlen, eine Maske zu tragen, um eine Aerosolverschmutzung zu vermeiden.

Nach Ansicht von Experten ist eine Impfung die wirksamste Methode zur Bekämpfung der Krankheit. Menschen im Alter von 16 bis 60 Jahren in Gebieten mit hoher Inzidenz - insbesondere Landwirte über 60 und Schüler, die das 16. Lebensjahr vollendet haben - sollten sich proaktiv impfen lassen. Der Impfstoff wird in drei Dosen verabreicht, wobei die ersten beiden Dosen im Abstand von 14 Tagen und die dritte im Abstand von mindestens sechs Monaten verabreicht werden.