Text und Fotos von Oliver Eschke

Bald ist es so weit, mit dem Jahresende 2021 stehen die Olympischen Winterspiele 2022 in Beijing unmittelbar bevor. Bevor die Ski- und Snowboardanlagen in der Wettkampfstätte Zhangjiakou im Norden der Hauptstadt aus COVID-19-Präventionsgründen für die Öffentlichkeit geschlossen werden, konnte man die Weihnachtstage dafür nutzen, um noch ein letztes Mal vor dem Startschuss hautnah „Olympische Luft“ zu atmen.

Die Vorbereitungen für die Winterspiele sind weitgehend abgeschlossen.

„Wie schnell die Zeit doch vergeht“. Diesen Ausspruch hört man jedes Jahr, wenn „ganz plötzlich“ wieder ein Jahr vorbei ist und das Weihnachts- und Neujahrsfest vor der Tür steht. Dieses Jahr könnte man den Spruch auch im Zusammenhang mit den Olympischen Winterspielen nutzen, denn es verbleibt nur noch etwas mehr als ein Monat bis zur großen Eröffnungszeremonie am 4. Februar im Beijinger Nationalstadion. Für die aktiven Wintersportler in China gibt es noch ein weiteres Datum von großer Bedeutung, denn ab dem 4. Januar wird der Großteil der Skianlagen im Olympischen Skigebiet Zhangjiakou bis zum Ende der Paralympischen Spiele Mitte März aus Gründen der COVID-19-Prävention für die Öffentlichkeit geschlossen. Grund genug, um kurz vorher noch einer Wettkampanlage für die Ski- und Snowboard-Disziplinen einen Besuch abzustatten!

Wenn man an diesen Tagen vom „Olympischen Geist“ hört, mag sich das eventuell etwas abstrakt anhören. Als Einwohner der Hauptstadt Beijing hat man glücklicherweise jedoch die Möglichkeit, in kurzer Zeit selbst herauszufinden, was damit eigentlich gemeint ist. Neben dem Stadtkern Beijing und dem Außenbezirk Yanqing (für die alpinen Disziplinen) ist die nördlich der Hauptstadt gelegene bezirksfreie Stadt Zhangjiakou in der Provinz Hebei die dritte Wettkampfstätte. Unter Einhaltung der geltenden strikten COVID-19-Präventionsmaßnahmen – unter anderem ein negativer Corona-Test maximal 48 Stunden vor Ankunft und die vorzeitige Reservierung mindestens einen Tag im Voraus – gelangt man vom Nordbahnhof auf der 2019 eingerichteten Hochgeschwindigkeitsstrecke ohne Umsteigen bequem ins circa 180 Kilometer entfernte Zhangjiakou. Dort, genauer gesagt im Stadtbezirk Chongli, befinden sich die Wettkampfstätten für die „nordischen“ Disziplinen Ski und Snowboard. Am Bahnhof „Taizicheng“ stehen den Besuchern dann kostenlose Shuttlebusse zur Verfügung, die sie zum jeweiligen Resort bringen, so auch in das „Genting Secret Garden Resort“ auf einer Höhe von 1.700 Metern. Als Beijing 2015 die Zusage für die Ausrichtung der Winterspiele 2022 erhielt, war diese Anlage bereits seit drei Jahren offiziell in Betrieb. Bis heute sind in Chongli weitere hochmoderne Anlagen wie das Thaiwoo-, das Cuiyunshan Galaxy- oder das Fulong Ski Resort entstanden. Um das von Präsident Xi Jinping formulierte Ziel, 300 Millionen Chinesen für den Wintersport zu begeistern, zu erreichen, sind zudem auch außerhalb von Chongli neue Resorts und bessere Infrastrukturbedingungen geschaffen worden. So ist gerade erst an Heiligabend die Hochgeschwindigkeitsbahn zwischen Beijing und dem beliebten Skigebiet im Changbai-Gebirge in der nordostchinesischen Provinz Jilin in Betrieb genommen worden.

Auch wer mit leeren Händen kommt, braucht sich nicht zu sorgen: Der einfache Verleihservice macht es möglich.

Vor Ort im Genting-Skiresort, dem Hauptaustragungsort für den Zhangjiakou-Wettkampfteil, mitten im Mashan-Gebirge erwartet die Besucher dann eine moderne und riesige Anlage mit zahlreichen Freizeitmöglichkeiten, Skiausrüstungsverleihstellen, Hotels, guten Restaurants, Bars, Cafés, Schwimmbädern und Fitnesszentren. Das wichtigste bleiben aber natürlich die Pisten und auch hier weiß das Resort zu überzeugen: Insgesamt 35 Skipisten und 5 Seilbahnen stehen den Besuchern zur Auswahl, weshalb sicherlich keinem langweilig wird. Wenn man nun die Pisten herunterfährt, kann man schon seine Vorfreude auf die hier im Februar stattfindenden Freestyle-Ski- und Snowboard-Wettbewerbe spüren.