Ein chinesisches Labor hat bei Testläufen mit drahtloser 6G-Kommunikation erstmals einen signifikanten Erfolg erzielt. Von der wesentlich schnelleren Kommunikation profitieren Flugzeuge, Satelliten, aber auch Anwendungen wir Mobiltelefone.

(Foto von VCG)

Ein Hightech-Labor in Nanjing, der Hauptstadt der ostchinesischen Provinz Jiangsu, hat eine wichtige Errungenschaft im Zusammenhang mit der 6G-orientierten drahtlosen Terahertz-Echtzeitkommunikation mit 100/200Gbps (Gigabit pro Sekunde) bekannt gegeben. Deren Übertragungsrate ist 10 bis 20 Mal höher als bei 5G-Netzen.

Mit Unterstützung des nationalen Forschungs- und Entwicklungsplans für 6G wurde das erste 360-430-GHz-Terahertz-Kommunikationssystem mit einer drahtlosen Echtzeit-Übertragungsrate von 100/200 Gbit/s gebaut.Dies führte zur weltweit schnellsten Übertragung für drahtlose Terahertz-Echtzeitkommunikation, wie die Purple Mountain Laboratories am Mittwoch mitteilten.

Durch den Einsatz der photonischen Terahertz-Technologie, bei der Terahertz-Signale durch zwei höherfrequente Lichtwellen-Überlagerungsfrequenzen erzeugt werden, wurde zum ersten Mal in der drahtlosen Echtzeit-Übertragung eine Nettorate von 103,125 Gbit pro Sekunde bei einer Wellenlänge und eine Nettorate von 206,25 Gbit pro Sekunde bei zwei Wellenlängen erreicht, so das Labor.Die drahtlose Terahertz-Kommunikation gilt als die Schlüsseltechnologie der 6G-Netze.

Das Terahertz-Frequenzband, das von 300 GHz bis 3 GHz reicht, ist reich an Frequenzressourcen, die eine drahtlose Ultrahochgeschwindigkeitskommunikation von 100 Gigabit pro Sekunde bis 1 Terabit pro Sekunde (was 1.000 Gbit/s entspricht) unterstützen können.

Dadurch wird die Spitzenübertragungsgeschwindigkeit des bestehenden 5G-Systems erhöht, das für die zukünftige holografische 6G-Kommunikation, das Metaverse und andere neue Anwendungen eingesetzt werden kann.

Die Errungenschaft bietet laut Purple Mountain eine breite Palette von Anwendungsmöglichkeiten. Sie kann in bestehende Glasfasernetze integriert werden, um den drahtlosen Ultrahochgeschwindigkeitszugang im Freien und in Gebäuden auf 100-1000 Gbps zu erweitern, die bestehenden Glasfasernetze des Mobilfunknetzes zu ersetzen, um eine schnelle Bereitstellung zu erreichen, und die riesige Menge an Kabeln im Rechenzentrum zu ersetzen, um die Kosten und den Stromverbrauch erheblich zu senken.

In Zukunft kann es auch in Satelliten, unbemannten Luftfahrzeugen und Luftschiffen installiert werden, was für drahtlose Szenarien der Hochgeschwindigkeitskommunikation zwischen Satellitenclustern, zwischen dem Himmel und der Erde und zwischen Satelliten mit einer Entfernung von mehr als 1.000 Kilometern genutzt werden kann.

„Die Errungenschaft steht im Einklang mit der technologischen Entwicklungsrichtung des Landes und sichert Chinas führende Position im Bereich der drahtlosen Kommunikation“, unterstrich Xiang Ligang, Generaldirektor des Verbandes der Telekommunikationsindustrie Information Consumption Alliance, am Mittwoch.

Verglichen mit der Millimeterwelle (mmWave) besitzen Terahertz-Wellen höhere Frequenzen. Folglich können Terahertz-Wellen Daten schneller übertragen, allerdings auf Kosten einer begrenzten Signalausbreitungsdistanz, was eine Herausforderung für die großflächige Anwendung darstelle, so Xiang.

Das 5G-Netz nutzt die Frequenzbänder im Bereich von 24 GHz bis 100 GHz, die als mmWave bekannt sind.