Chinas Monderforschung

Proben der Chang’e 5-Sonde belegen Trockenheit der Mondoberfläche

10.01.2022

Auf Chinas erster Rückführmission hatte die Sonde Chang’e-5 Ende 2020 wichtige Mondproben zur Erde zurückgebracht. Wissenschaftler haben diese Proben anschließend gründlich untersucht und dabei unter anderem wichtige Erkenntnisse über die Trockenheit auf der Mondoberfläche gewonnen. 


(Foto von VCG)


Chinesische Wissenschaftler haben die Ergebnisse des„in-situ“ (vor Ort)-Nachweises von Wassersignalen auf dem Mond durch die Sonde Chang'e-5 veröffentlicht und damit neue Beweise für die Trockenheit des Mondes geliefert.


Die Studie, die am Samstag in der Fachzeitschrift „Science Advances“ veröffentlicht wurde, ergab, dass der Mondboden an der Landestelle weniger als 120 ppm Wasser (120 Gramm Wasser pro Tonne) enthält, während ein leichtes, vesikuläres Gestein 180 ppm enthält. Beides ist viel trockener als auf der Erde.


Ein Gerät an Bord der Mondlandefähre hat den spektralen Reflexionsgrad des Regoliths[eine Decke aus Lockermaterial, die sich auf Gesteinsplaneten im Sonnensystem durch verschiedene Prozesse über einem darunter liegenden Ausgangsmaterial gebildet hat] und des Gesteins gemessen und erstmals Wasser an Ort und Stelle nachgewiesen.Der Wassergehalt kann geschätzt werden, da das Wassermolekül (Hydroxyl)die Strahlung bei einer Frequenz von etwa drei Mikrometern absorbiert, erklärten die Forscher der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (CAS).


Es seizu einem großen Teil der Sonnenwind gewesen, der zur Feuchtigkeit des Mondbodens beigetragen habe, da dieser Wind den Wasserstoff - aus dem das Wasser besteht - zum Mondboden befördert hätte, so die Forscher. Die zusätzlichen 60 ppm Wasser im Gestein könnten aus dem Inneren des Mondes selbst stammen.Daher nehmen die Forscher an, dass das Gestein aus einer älteren, feuchteren basaltischen Einheit stammte, bevor es auf den Landeplatz geschleudert worden war,von wo es dann von der Sonde aufgesammelt wurde.


Die Studie ergab, dass der Mond innerhalb eines bestimmten Zeitraums trockener geworden war, was wahrscheinlich auf die Entgasung seines Mantelreservoirs zurückzuführen sei.


Die Raumsonde Chang'e-5 war auf einem der jüngsten Tiefebenen (Mare) in mittlerer Höhe des Mondes gelandet. Dort hat sie an Ort und Stelle Wasser gemessen und Proben mit einem Gewicht von 1.731 Gramm entnommen.

„Die zurückgegebenen Proben sind eine Mischung aus Körnchen sowohl auf der Oberfläche als auch im Untergrund", erklärte Lin Honglei, ein Forscher am Institut für Geologie und Geophysik der CAS, gegenüber Xinhua. „Aber eine in-situ-Sonde kann die äußerste Schicht der Mondoberfläche messen."Lin sagte auch, dass es schwierig sei, die authentischen Bedingungen der Mondoberfläche auf der Erde zu simulieren, was die in-situ-Messung so wichtig mache.


Die neuesten Ergebnisse würden mit der vorläufigen Analyse der zurückgebrachten Chang'e-5-Proben übereinstimmen, so die Studie. Die Erkenntnisse liefern weitere Anhaltspunkte für Chinas Chang'e-6- und Chang'e-7-Missionen. Die Untersuchungen der Wasserreserven auf dem Mond rücken nun vor allem ins Rampenlicht, weil in den nächsten Jahrzehnten der Bau von bemannten Mondstationen geplant ist.


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Chang'e,Probe,China,Trockenheit,Mond