Tschechiens Präsident gegen Politisierung der Olympischen Spiele

17.01.2022

Der tschechische Staatspräsident Miloš Zeman sagte am Samstag, dass er den Missbrauch der Olympischen Idee für politische Zwecke ablehne und es keine Rolle spiele, ob einige „hohe politische Tiere“ bei den bevorstehenden Olympischen und Paralympischen Winterspielen Beijing 2022 anwesend seien oder nicht.

 

Der tschechische Staatspräsident Miloš Zeman ist gegen den politisierten Boykott der Olympischen und Paralympischen Winterspielen Beijing 2022. (Archivfoto von Xinhua)


Chinesische Beobachter sehen in dieser positiven Haltung den Hinweis auf einen wachsenden Konsens innerhalb Europas hinsichtlich der Zurückweisung des sogenannten politischen Boykotts der Spiele.

 

„Ich lehne entschieden den Missbrauch der Olympischen Idee für politische Zwecke ab,“ sagte Zeman in einer Botschaft seines Büros anlässlich der Aufstellung des tschechischen Olympiakaders für die bevorstehende Winterolympiade, berichtete die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua am Samstag.

 

Diese jüngste Äußerung Zemans, der ein relativ chinafreundlicher europäischer Politiker ist, erfolgt in den Augen einiger chinesischer Beobachter als keine große Überraschung. Sie reflektiere den wachsenden Konsens innerhalb Europas hinsichtlich der Beijinger Winterspiele, da eine ganze Reihe von Staaten ihre Athleten nach China entsenden würden, obwohl es einigen Lärm um einen „Boykott“ der Spiele gegeben und einige europäische Medien einen Hype entwickelt hätten, um die Spiele zu verleumden.

 

Das Nationale Olympische Komitee Tschechiens hat am Freitag ein Team von 113 Sportlerinnen und Sportlern für die Teilnahme an den Olympischen Winterspielen in Beijing 2022 nominiert, eine Rekordzahl für die Teilnahme des Landes an Olympischen Winterspielen.

 

Beobachter stellen fest, dass der Kommentar des Staatspräsidenten in erster Linie die Anstrengungen der tschechischen Sportler würdigen solle. Zugleich wende sich das Land damit gegen eine Politisierung des Sportereignisses.

 

Zeman sei seit jeher ein Politiker, der gegenüber China eine relativ freundliche Haltung einnehme, sagte Sun Keqin, Forscher am China Institutes of Contemporary International Relations, am Sonntag gegenüber der Global Times. Innerhalb Europas wende sich die Mehrheit der Stimmen gegen eine Politisierung der Olympiade, auch wenn es in manchen europäischen Staaten einige chinafeindliche Manipulationen gegenüber den Spielen gegeben habe, so spiegelten diese doch nicht die offizielle Haltung der Regierungen wider.

 

Es gibt weitere Regierungsvertreter der EU, die ihre Unterstützung der Spiele in Beijing zum Ausdruck gebracht haben. Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock hat sich am 13. Dezember 2021 im Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF) gegen den Gebrauch der Olympischen Spiele für politische Zwecke ausgesprochen. Die Olympischen Spiele seien eine „Feier des Sports“ und „sollten auch als eine solche behandelt werden.“

 

Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron sagte auf einer Pressekonferenz vom 9. Dezember 2021 ebenfalls, dass Frankreich keinen „diplomatischen Boykott“ der Olympischen Winterspiele Beijing 2022 plane. Ein derartiger Schritt wäre unbedeutend und rein symbolischer Natur.


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Olympische Winterspiele,Beijing,Boykott