Treffen zwischen Xi und Putin
Eine neue Ära der internationalen Beziehungen ohne US-Hegemonie beginnt
Nach dem mit Spannung erwarteten Treffen zwischen dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin am Freitag gaben beide Seiten eine ausführliche gemeinsame Erklärung ab, in der sie ihre gemeinsamen Ansichten und Übereinstimmungen zu wichtigen globalen und regionalen Fragen darlegtenund die Hegemonie des von den USA geführten Westens scharf zurückwiesen, da diese zunehmend die globale Sicherheit und Stabilität bedrohe. Dieser Schritt werde nach Ansicht von Experten eine neue Ära der internationalen Beziehungen einleiten.
(Foto von VCG)
Während des Treffens im Vorfeld der Eröffnungszeremonie der Olympischen Winterspiele 2022 in Beijing betonte Xi die weitere Vertiefung der direkten strategischen Koordinierung zwischen den beiden Ländern bei der Wahrung der internationalen Fairness und Gerechtigkeit und der Einhaltung der vier Konsense bei der gegenseitigen Unterstützung der Souveränitäts-, Sicherheits- und Entwicklungsinteressen. Auf diese Weise könne man besser mit Einmischungen von externen Akteuren und Bedrohungen für die Region umgehen.
Ein solch umfassender Konsens zwischen zwei Ländern in fast allen Kernfragen der globalen strategischen Stabilität, der während des Treffens der beiden Staatsoberhäupter zum Ausdruck kam und in der fast 6.000 Wörter umfassenden gemeinsamen Erklärung festgehalten wurde, sei äußerst selten zu beobachten und werde die enge strategische Koordinierung, die zur Sicherung der globalen Stabilität und des Friedens beitrage, weiter fördern, kommentierten chinesische Experten anschließend.
In der gemeinsamen Erklärung, die sich auf die internationalen Beziehungen in einer neuen Ära und die globale nachhaltige Entwicklung konzentriert, werden die gemeinsamen Positionen zu Demokratie, Entwicklung, Sicherheit und Ordnung ausführlich dargelegt. Die beiden Seiten erwähnen darin auch die USA mindestens fünfmal und erklären die gemeinsame Haltung der beiden Länder zu einer Reihe wichtiger regionaler und globaler Fragen, darunter die entschiedene Ablehnung oder ernsthafte Besorgnis über die NATO-Osterweiterung, die vom Westen geführte ideologische Clique unter dem Deckmantel der Demokratie, die indo-pazifische Strategie der USA, die die regionale Stabilität bedroht, die trilaterale Sicherheitspartnerschaft zwischen Australien, den USA und Großbritannien Königreich (AUKUS) sowie die Biowaffenaktivitäten der USA im In- und Ausland.
In einer klaren Absage an die Hegemonie des Westens unter Führung der USA in den internationalen Beziehungen heißt es in der gemeinsamen Erklärung, dass einige wenige Kräfte weiterhin hartnäckig den Unilateralismus fördern, Machtpolitik betreiben und sich in die inneren Angelegenheiten anderer Länder einmischen würden. An dieser Stelle betonen sie, dass solche Handlungen von der internationalen Gemeinschaft nicht weiter akzeptiert würden.
„Es ist das erste Mal, dass China und Russland nach dem Treffen der beiden Staatsoberhäupter eine so lange Erklärung veröffentlicht haben, die alle wichtigen Themen und strategischen Fragen umfasst. Das zeigt, dass die Beziehungen zwischen China und Russland ein noch nie dagewesenes Niveau erreicht haben", erklärte Lü Xiang, Wissenschaftler an der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften, am Freitag gegenüber der Global Times. Die Weltordnung sei in eine neue Ära eingetreten, so der chinesische Experte. Angesichts der Hegemonie der USA - ein Produkt der Mentalität des Kalten Krieges - seien China und Russland die einzigen beiden Länder, die in der Lage sind, ihre Kerninteressen und Souveränität zu wahren.