China holt erste Goldmedaille: Das Geheimnis hinter dem Shorttrack-Eislaufteam

07.02.2022

Am Samstagabend gab es für das chinesische Team den ersten Höhepunkt bei den Olympischen Winterspielen 2022 in Beijing als Qu Chunyu, Fan Kexin, Wu Dajing und Ren Ziwei die Ziellinie in 2:37,348 Minuten überquerten und damit Chinas erste Goldmedaille bei diesen Winterspielen gewannen. Auf einer Bahn, auf der es um die höchste Geschwindigkeit geht, entscheiden Millisekunden über Sieg und Niederlage. Beim Hochgeschwindigkeits-Eisschnelllauf über die Kurzstrecke („Shorttrack“) können die Bewegungen der Athleten und selbst kleinste Veränderungen der Körperhaltung die Geschwindigkeit beeinflussen. Dies ist in gewisser Weise dasselbe wie bei dem aerodynamischen Design von Flugzeugen: Die schnellste Geschwindigkeit kann nur mithilfe der Struktur mit dem geringsten Luftwiderstanderreicht werden.


Daher wurde vor allem der Wert eines ganz besonderen Trainingsgegenstandshervorgehoben, der dem chinesischen Shorttrack-Eisschnelllaufteam dabei helfen sollte, die perfekte Haltung zur Verringerung des Luftwiderstands in diesem Hochgeschwindigkeitswettbewerb zu finden. Bis vor kurzem hatte dieser Gegenstand eine äußerst wichtige Rolle in einem ganz anderen geheimnisvollen Bereich gespielt - der Entwicklung von Chinas Raketen und Flugzeugen. Es handelt sich dabei um die Windkanaltechnik.


Im Jahr 2019 vertiefte Chinas Sportbehörde die Zusammenarbeit mit der Chinesischen Akademie für Luft- und Raumfahrt (CAAA), die Chinas ersten Sportwindkanal für Athleten zur Vorbereitung auf die Olympischen Winterspiele 2022 in Beijing entworfen und gebaut hat. Der 2020 fertiggestellte Sportwindkanal hat einen Durchmesser von 2,5 Metern und ist 3 Meter hoch, mit einer Teststrecke von 8 Metern Länge und einer geplanten Windgeschwindigkeit von 151,2 Kilometern pro Stunde. Dies entspreche einem starken Taifun der Kategorie 14, wie Wang Kaiwen, Leiter des Instituts, wissen ließ.


Zheng Liu, ein Ingenieur, der an der Konstruktion des Windkanals mitgewirkt hat, sagte, dass die Konstrukteure eine Vielzahl an Spielen untersucht hätten. Die Länge, Breite und Höhe des Windkanals sei nach umfassenden Überlegungen über die Größe der Sportgeräte für verschiedene olympische Wintersportarten wie Bob, Rodeln und Snowboard festgelegt worden.


Die Verringerung der Windgeschwindigkeit bedeutet jedoch nicht, dass die Entwicklung von Sportwindkanälen entsprechend weniger schwierig geworden ist. Da der Sportwindkanal hauptsächlich von Sportlern genutzt wird, sind die Anforderungen an Genauigkeit, Sicherheit und Komfort sogar höher als bei einem Militärwindkanal. Li Yuqiu, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Büro für militärisch-zivile Integration der CAAA und Mitglied des Expertenteams für den integrierten Sportwindkanal, betonte, dass jeder Sportler, der den Windkanal betritt, eine Art „nationaler Schatz" sei. Um die Sicherheit dieser so wichtigen Athleten zu gewährleisten, seien daher im Sportwindkanal besondere Sicherheitsmaßnahmen ergriffen worden, wie zum Beispiel der Verzicht auf Schrauben und andere leicht abfallende Befestigungselemente im Windkanal, um Verletzungen zu verhindern.


Um die finale Entscheidung über die Körperhaltung der Athleten zu erleichtern, verfügt der Sportwindkanal außerdem über eine Aufnahme- und Speicherfunktion, mit der die Daten der Kraftmessung, die Bilddaten, die Erfassung des Schwerpunkts und die Änderung des Schwerpunkts nach der Änderung der Körperhaltung der Athleten gespeichert werden können. Dies dient den Trainern anschließend als Referenz.


Li erklärte, dass die Kraftsensoren in den Sportwindkanälen empfindlich genug seien, um sogar eine Veränderung von 0,1 Newton zu erkennen, und dass die Auswirkung jeder kleinen Veränderung des Widerstands des Sportlers genau gemessen werden könne. 

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Goldmedaille,Beijing,Shorttrack-Eislauf