Chinas Twitter-Version Sina Weibo hat 93 Accounts auf ihrer Plattform wegen Cyber-Mobbings gegen olympische Athleten für die Veröffentlichung von Inhalten gesperrt und rund 300 Posts gelöscht.

Zhu Yi beim Wettbewerb am 6. Februar 2022. (Xinhua/Lan Hongguang)

Die Maßnahme erfolgte nach einer Welle von Angriffen einiger Internetnutzer gegen die Eiskunstläuferin Zhu Yi, die bei ihrem Debüt bei den Olympischen Winterspielen für das chinesische Team gestürzt war. Die 19-jährige in den USA geborene Sportlerin stürzte auf dem Eis und wurde im Teamwettbewerb des Kurzprogramms der Frauen letzte. In einer am Sonntag von Sina Weibo veröffentlichten Mitteilung hieß es, dass die Internetnutzer den Wettkämpfen der Sportler bei den Olympischen Spielen eine beispiellose Begeisterung entgegengebracht hätten und sich darauf gefreut, dass die Athleten Medaillen gewinnen. Eine kleine Anzahl von Weibo-Nutzern hat gegen die Regeln der Plattform verstoßen, indem sie persönliche Angriffe gegen Sportler und ihre Familien aufgrund der Frage gestartet haben, ob sie Wettkämpfe gewonnen oder verloren haben und ob sie gut oder schlecht abgeschnitten haben. Einige Fans der Athleten haben sich sogar gegenseitig beschimpft, heißt es in der Mitteilung. Basierend auf den Regeln von Sina Weibo wurden 93 Accounts auf der Plattform für die Veröffentlichung von Inhalten gesperrt und rund 300 Beiträge gelöscht, in denen olympische Athleten angegriffen wurden. Außerdem wurden 121 Beiträge entfernt.

Zhu Yi ist nach ihrem Sturz in den sozialen Medien in Kritik geraten. Der Hashtag „Zhu Yi ist gefallen“ wurde am Sonntag zu einem der Top-Trendthemen auf Weibo. In einem Interview mit Reportern nach dem Wettkampf konnte Zhu Yi ihre Frustration nicht verbergen und gab sich schluchzend die Schuld dafür, dass sie nicht mehr für ihr Team tun konnte. „Meine Punktzahl war nicht sehr hoch, aber immerhin war ich dabei und hatte die Hoffnung, mein Bestes zu geben und ein gutes Ergebnis zu erzielen, aber ich habe es nicht geschafft“, sagte sie.

Weibo sagte in der Mitteilung, dass man das Sperren schlechter Inhalte in Bezug auf die Olympischen Spiele verstärken werde. Die Plattform ermutigte die Benutzer auch, dem Weibo-Managementteam Inhalte zu melden, die gegen Regeln verstoßen. Die sozialen Medien forderten die Internetnutzer auch auf, sich zivilisiert zu verhalten, um heimische und ausländische Athleten, Trainer und Mitarbeiter an vorderster Front zu unterstützen.