Die Wettbewerbe in den Bergen von Yanqing und Zhangjiakou sind nicht nur faszinierend und atemberaubend, sondern gleichzeitig natürlich auch sehr riskant: Schon bei kleinsten Fehlern können die Athleten sich schwer verletzen. Um in diesem Fall eine schnelle Notfallhilfe zu gewährleisten, hat China die Hubschrauber Z-8A zu einer „Intensivstation in der Luft“ aufgerüstet.

Mit dem Ziel, den besten Notfallservice zu bieten, um das Wohlergehen der Athleten der laufenden Olympischen Winterspiele 2022 in Beiijing zu gewährleisten, haben Wissenschaftler des staatlichen Raumfahrtunternehmens „China Aerospace Science and Technology Corp.“ (CASC) ihr Wissen eingebracht, um den Transporthubschrauber Z-8A in eine Art „Intensivstation in der Luft" zu verwandeln. Dafür haben sie das Flugzeug mit einem vollständig im Inland entwickelten medizinischen Versorgungssystem in der Luft ausgestattet, wie die Global Times am Dienstag von den Entwicklern erfuhr.

Dieses System, das vom 13. Forschungsinstitut der Chinesischen Akademie für Luft- und Raumfahrt-Elektroniktechnologie der CASC entwickelt wurde, basiert auf einem universellen modularen Design. Das gesamte System integriert Funktionen wie Sauerstoffversorgung, Transfusion, Defibrillation und Überwachung der Lebenszeichen. Es kann gleichzeitig zwei Schwerverletzte und neun Leichtverletzte betreuen.

Das gesamte Modul könne innerhalb von nur 30 Minuten installiert und demontiert werden, womit es für Hubschrauber verschiedener Typen geeignet sei, so die Entwickler.

Ein Hubschrauber des Typs Z-8A mit dem System ist in der Wettkampfzone in Zhangjiakou in der nordchinesischen Provinz Hebei bereits im Einsatz – insbesondere für die Outdoor-Sportwettbewerbe im Schnee. Der Hubschrauber wurde von der Changhe Aircraft Industries Corp, einer Untereinheit der Aviation Industry Corpof China, entwickelt und hat nach Angaben des Unternehmens das schwerste Startgewicht, das in China für Luftrettungsteams eingesetzt wird.

Mit Hilfe eines luftgestützten Systems können verletzte Athleten und Mitarbeiter bei den Wettbewerben im Schnee sofort im Hubschrauber behandelt und drei- bis fünfmal schneller in Krankenhäuser gebracht werden als auf dem Landweg. Dadurch könne die Sterblichkeitsrate um bis zu 40 Prozent sinken, so die Entwickler.

Der größte Vorteil der medizinischen Rettung aus der Luft sei aber die Schnelligkeit. Von der Luftrettungsbasis in Zhangjiakou sind es 49 Kilometer nach Chongli und 78 Kilometer nach Yanqing, aber mit dem Hubschrauber dauert es nur 15 Minuten nach Chongli und weniger als 20 Minuten nach Yanqing, so ein Insider.

Das Institut hatte nur fünf Monate benötigt, um das Produkt zu entwerfen, zu entwickeln und an den Nutzer – in diesem Fall das Luftrettungsteam von Daqing - zu liefern. Das Luftrettungsteam begrüßt das System als eine sehr „beruhigende“ zusätzliche Unterstützung, mit der es die Sicherheit bei den Winterspielen erfolgreich gewährleisten kann.

Glücklicherweise musste das System bisher noch nicht für tatsächliche Rettungs- oder Notfalleinsätze in Zhangjiakou eingesetzt werden. 

Für die Luftrettungsmissionen während der Spiele installierte das Luftrettungsteam darüber hinaus auch das in China entwickelte BeiDou-Satellitennavigationssystem und Echtzeit-Bildübertragungsgeräte für den Hubschrauberdienst, die für die Steuerung der Rettungseinsätze und die Verfolgung des Flugstatus des Hubschraubers von großem Nutzen sind.