Olympische Winterspiele
Ethnische Vielfalt schweißt die chinesische Langlaufmannschaft zusammen
Das Team der chinesischen Langläufer zeichnet sich vor allem durch seine ethnische Vielfalt aus. Der jüngste Sportler ist ein 18-jähriger aus Tibet.
Die uigurische Athletin Dinigeer Yilamujiang im Interview (Foto: China Daily)
Chinas Skilanglauf-Nationalmannschaft ist eine der ethnisch vielfältigsten Nationalmannschaften bei den Olympischen Winterspielen in Beijing. Sie besteht nicht nur aus Athleten aus Nordostchina, der traditionellen Wiege der chinesischen Wintersportler, sondern auch aus Südchina, wo es weniger Schnee gibt als im Norden.
Außerdem gehören dem Team verschiedene ethnische Gruppen an, darunter Tibeter, Uiguren, Kasachen und Han-Chinesen. Diese Vielfalt hat die Sportler noch mehr zusammengeschweißt. „Natürlich haben wir unterschiedliche Bräuche, über die wir oft miteinander diskutieren. Meine Teamkollegen aus anderen ethnischen Gruppen können sehr gut singen und tanzen, während sie meinen nordostchinesischen Dialekt lustig finden“, sagte Shang Jincai, der bei den Spielen in Beijing an vier Wettbewerben der Männer teilnahm. „Wir genießen die Gesellschaft des anderen. Eigentlich sind wir wie echte Brüder“, ergänzte er. Zum ersten Mal qualifizierte sich das Team aus sechs Skilangläufern und sechs Skilangläuferinnen für alle zwölf Disziplinen bei den Olympischen Winterspielen.
Ciren Zengdui von der tibetischen Volksgruppe ist das jüngste Teammitglied. Er ist auch der erste Athlet aus der autonomen Region Tibet, der bei den Olympischen Winterspielen antritt. „Obwohl meine Leistung nicht ganz so gut war, bin ich sehr stolz darauf, der erste Athlet aus Tibet zu sein, der China bei den Olympischen Winterspielen vertritt“, erzählt der 18-Jährige, nachdem er am Freitag im 15-Kilometer-Klassikrennen der Männer den 63. Platz belegt hatte.
Hadesi Badelihan von der ethnischen Gruppe der Kasachen stammt aus der autonomen Region Xinjiang der Uiguren. Bei den Frauen stand die uigurische Athletin Dinigeer Yilamujiang im Rampenlicht, nachdem sie bei der Eröffnungsfeier der Spiele am 4. Februar geholfen hatte, den olympischen Kessel zu entzünden. Sie hat bei den Spielen in Beijing an drei Wettkämpfen teilgenommen. Wie ihre Teamkollegin Bayani Jialin, die der ethnischen Gruppe der Kasachen angehört, stammt auch Dinigeer aus Xinjiang.
Bayani war eine der vier Athletinnen, die am Samstag an der 4 mal 5 km-Staffel der Frauen teilnahmen. Die Mannschaft belegte den zehnten Platz, was einen Durchbruch für das Gastgeberland bedeutete.
Das Team China hat in den letzten Jahren rasante Fortschritte im Skilanglauf gemacht. Früher war diese Sportart auf einige Dutzend Athleten im Nordosten Chinas beschränkt. Seit einigen Jahren nehmen Tausende Athleten aus dem ganzen Land teil. Heute sind Langlaufsportler aus zehn ethnischen Gruppen sowie 14 Provinzen und Regionen vertreten.