Xinjiang verstärkt Wirtschaftsentwicklung mit regionalem Charakter

Die Fläche des Uigurischen Autonomen Gebietes Xinjiang macht rund 17% der gesamten Fläche Chinas aus. Rund die Hälfte der Menschen dort sind Uiguren. Zudem sind weitere 46 Nationalitäten hier ansässig. Seit ein paar Jahren führt die chinesische Regierung eine Strategie der wirtschaftlichen Erschließung Westchinas durch. Xinjiang nutzt diese Chance, gestützt auf seine reichen Bodenschätzen, und kurbelt damit die Entwicklung der Wirtschaft an.

Wenn man vom Autonomen Gebiet Xinjiang spricht, denkt man oft an die unendliche Wüste. Doch unter dem öden Boden liegen reiche Erdöl- und Erdgasressourcen. Dazu sagt Wang Lequan von der Lokalregierung des Gebietes:

"Unter den zahlreichen Bodenschätzen in Xinjiang sind Erdöl und Erdgas am reichsten. Die Erdölvorräte in Xinjiang betragen 30 Milliarden Tonnen. Für ein solch großes Land wie China, dem es an Erdöl mangelt, hat dies eine strategische Bedeutung. Das Autonome Gebiet Xinjiang wird daher im 21. Jahrhundert die wichtigste Erdölbasis Chinas sein."

Mitte der 90er Jahre wurde in Xinjiang die Erdölindustrie als Stützsäule der Wirtschaft festgelegt. Inzwischen zählt das Erdölfeld Kelamayi mit einer jährlichen Produktionskapazität von knapp 10 Millionen Tonnen zum viertgrößten Erdölfeld Chinas. Ende der 90er Jahre wurde im Tarim-Becken im Süden Xinjiangs der größte Erdgasvorrat des Landes von mehr als 550 Milliarden Kubikmetern entdeckt. Mit dem Projekt „Erdgastransport vom Westen nach Osten“ soll dieses Vorkommen auch der Entwicklung Ostchinas dienen.

Neben Erdöl und Erdgas ist Xinjiang auch bekannt für seine Baumwolle – hier befindet sich der wichtigste chinesische Baumwoll-Standort. Darüber hinaus sind die Viehzucht und der Obstanbau typisch für Xinjiang. Vorzügliche Schaf- und Pferderassen sind landesweit beliebt. Honigmelonen aus Hami, Weintrauben aus Turfan und Birnen aus Kuerle werden zum Teil exportiert.

Xinjiang verfügt über reiche Wasserressourcen und Sonnenenergie. Von den örtlichen Gegebenheiten ausgehend orientiert das Autonome Gebiet nun auf die Entwicklung der regional spezifischen Landwirtschaft.

Wang Tong, ein Wissenschaftler aus Xinjiang, meint, bei der Entwicklung der Landwirtschaft solle man künftig mehr Wert auf Wissenschaft und Technik legen:

"Die Gegend um Turfan zum Beispiel ist zwar auch geeignet für den Baumwoll-Anbau. Doch den Kern der regionalen Wirtschaft sollen Weintrauben-Plantagen und die Verarbeitung der Trauben bilden. Früher wurden die Trauben hauptsächlich zu Rosinen getrocknet. Jetzt kann die Weinproduktion gefördert werden. Und im Süden Xinjiangs sollen die Obst-Anbauflächen entsprechend vergrößert werden. Dabei sollen die Wissenschaft und Technik eine verstärkte Rolle spielen, um sowohl die Quantität als auch die Qualität der Produkte zu verbessern."

Dank des großen Potentials bei der Entwicklung der Agrarwirtschaft in Xinjiang sind zahlreiche ausländische Investoren hierher gekommen. Joint Ventures arbeiten in der Landwirtschaft etwa bei der Saatgutproduktion oder der Wein-Herstellung.

Um mehr Investoren zur Unterstützung des Aufbaus in Xinjiang zu gewinnen, wird die Regierung des Autonomen Gebietes nach den Worten von Gouverneur Abulaiti Abudurexiti eine Reihe von Fördermaßnahmen umsetzen:

"Wir haben bereits mehrere Fördermaßnahmen ergriffen, um ausländische Investitionen anzulocken und die wirtschaftliche Erschließung anzukurbeln. Zudem werden wir die bereits vorhandenen politischen Maßnahmen und Vorschriften weiter vervollkommnen, eine bessere Investitionsumgebung für in- und ausländische Unternehmer schaffen sowie die legitimen Rechte und Interessen der Investoren verstärkt schützen."

Reiche Ressourcen, eine lange Geschichte und eine reiche Kultur, regionale Sitten und Gebräuche sowie eine faszinierende Landschaft ziehen zahlreiche Touristen aus aller Welt an. Statistischen Angaben zufolge kamen im vergangenen Jahr mehr als 8,8 Millionen Touristen aus dem In- und Ausland nach Xinjiang. Xinjiang ist also auch ein ideales Reiseziel für Gäste aus aller Welt.

(China.org.cn, 23. Mai 2002)