Ja, und damit sind wir in Nordwestchina, in Xinjiang. Eines der attraktivsten Reiseziele im Autonomen Gebiet Xinajiang ist Aksu, einstmals auch bekannt als "glänzende Perle an der Seidenstraße". Und Aksu ist unser Reiseziel heute.

Aksu befindet sich zwischen der Taklamakan-Wüste im Süden und dem majestätischen Tianshan-Gebirge im Norden. Bereits in der Han-Dynastie vor etwa 2000 Jahren war Aksu eine Drehscheibe auf der Seidenstraße. Kaufleute aus Asien und Europa machten auf ihrer langen Reise hier in Aksu Station.

Die lange Geschichte von Aksu ist das wertvollste Vermächtnis der Ortschaft. Die Tausend-Buddha-Höhlen "Kizil" sind die wertvollsten Kulturgüter in Aksu, sie gehören zu den ältesten und größten buddhistischen Grotten in China.

Es gibt in Kizil rund 240 Höhlen, allesamt am Fuße des Gebirges im Kreis Baicheng. Diesen Höhlen waren seit dem 3. Jahrhundert in die Felsen gemeißelt worden. Die Mammut-Arbeiten dauerten 5 Jahrhunderte, bis dann der Islam allmählich den Buddhismus als dominierende Religion in Xinjiang ersetzte.

Würde man die farbigen Wandbilder der Grotten zusammensetzen, dann wären sie mehr als tausend Quadratmeter groß. Die im Buddhismus verankerten Werte sind ein sehr wichtiges Motiv vieler Bilder. Eines davon schildert die lebenslange Chronik des Buddhas – von der Geburt bis zum Nirvana. Neben den religiösen Themen wird der Alltag der Bewohner in der Region vor Jahrhunderten widerspiegelt. Ackerbau, Jagd, Handel und Unterhaltung der Bewohner in Aksu vor Jahrhunderten werden auf den Bildern lebendig und anschaulich.

Eine andere Sehenswürdigkeit in Aksu ist der Subash-Tempel im Kreis Kuche. Dieser Tempel aus dem 3. Jahrhundert ist der größte bislang entdeckte buddhistische Tempel in Xinijiang. Die Tempelanlage wird durch den Kuche-Fluss in zwei Teile gegliedert. Am östlichen Ufer des Flusses stehen drei Pagoden. Von der Spitze der höchsten hat man einen perfekten Überblick über die gesamte Tempelanlage. Die wichtigsten Gebäude des Tempels sind aber innerhalb der 10 Meter hohen Mauern am westlichen Ufer. Hier leben auch die Mönche.

Früher war Aksu ein durchaus wichtiges politisches, wirtschaftliches und kulturelles Zentrum in Xinjiang. Im Gebiet des heutigen Aksu bestanden vor Jahrhunderten mehrere kleine Fürstentümer. Und architektonische Hinterlassenschaften dieser Kleinstaaten sind heute zu sehen – zum Beispiel Qiusi und Tongusbash. Diese Ruinen sind trotz ihren hohen Alters besuchenswert. Hier tritt man eine Zeitreise an in ein blühendes Aksu vor Jahrhunderten...

Aksu verfügt nicht nur eine lange Geschichte und wertvolle Kulturgüter. Auch landschaftlich ist die Region reizvoll. In der uigurischen Sprache bedeutet das Wort „Aksu“ klares Wasser. Aksu ist tatsächlich reich an Wasser – hier gibt es Ströme, Seen und Bäche. Drei Nebenflüsse aus dem Tianshan- und dem Karakorum-Gebirge münden in den Tarim-Fluss, den längsten Binnenlandsstrom Chinas. Das Wasservolumen im Tarim-Fluss ändert sich von Jahreszeit zu Jahreszeit. Im Herbst und Winter fließt der Tarim ruhig wie ein anschmiegsames Schäfchen. Wenn der Frühling kommt, schmelzen der Schnee und Gletscher. Und das Schäfchen wandelt sich zu einem ungezügeltes Pferd. Der Strom fließt reißend hinab in den Süden der Aksu-Region.

Tief im Tianshan-Gebirge liegt ein See namens "Großer Drachen- See". Nach den alten Überlieferungen soll der See der Badeort der Himmelskönigin gewesen sein. Unter dem klaren blauen Himmel spiegeln sich in dem 2 Quadratkilometer großen See die mit Schnee bedeckten Berge, die grünen Bäume und Herden von Schafen und Rindern an den Berghängen.

Der höchste Gipfel des Tianshan-Gebirges – der Tomur - ist über 7400 Meter hoch. Der Naturpark Tomur ist ein weiteres attraktives Reiseziel in der Region Aksu. Große Gletscher, tiefe Täler, üppige Wälder, grüne Wiesen und eine vielfältige Fauna und Flora machen den unverwechselbaren Reiz Tomurs aus.

In Aksu leben rund 2 Millionen Einwohner, die meisten von ihnen sind Uiguren. Aber bevor wir Aksu verlassen möchten wir Ihnen auch gerne noch einige lokale Mitbringsel empfehlen: Neben leckeren Walnüssen und eingelegtem Obst sind Geldbeutel und seidene Halstücher ideale Mitbringsel aus Aksu.

(China.org.cn, 29. Januar 2003)