Nationalitäten

Neben den Tibetern leben in Tibet noch die Angehörigen der Moinba-, Lhoba- und Hui-Nationalität sowie Deng, Scharba und Han-Chinesen.

Tibeter leben auch zum Teil in Sichuan, Qinghai, Gansu und Yunnan. Sie haben ihre eigene Sprache und Schrift. Im Allgemeinen sind sie Lamaisten. Das Zanba-Mehl (zermahlene und geröstete Hochlandgerste) ist die Hauptnahrung der Tibeter. Tibeter trinken gerne mit Butter versetzten Tee, Milchtee und Schnaps aus Hochlandgerste. Rind- und Lammfleisch mögen sie auch, essen aber nie das Fleisch von Nachtpaarhufern. Im Altertum war die Erdbestattung bei Tibetern üblich, während heute himmlische Bestattung (wobei die Leichen Raubvögeln zum Fraß überlassen werden), Feuer- und Wasserbestattung dominieren.

Die Moinba leben vor allem im Gebiet Moinyü in Südtibet. Sie haben eine eigene Sprache, aber keine eigene Schrift. Tibetisch ist eine gebräuchliche Sprache bei ihnen. Die Moinba leben hauptsächlich von der Landwirtschaft, aber auch von Viehzucht, Forstwirtschaft, Jagd und Handwerk. Reis, Mais, Buchweizen und Jizhua-Hirse sind ihre Hauptnahrungsmittel. Die meisten Moinba sind ebenfalls Lamaisten. In manchen Geibieten findet die Hexerei ihre Anhänger. Üblich ist Wasserbestattung bei den Moinba.

Die Hui leben hauptsächlich in den Städten Tibets wie Lhasa, Xigaze und Qamdo. Sie beschäftigen sich vor allem mit dem Handel, dem Handwerk und dem Schlachten. Im Alltagsleben gebrauchen sie Chinesisch und Tibetisch, bei religiösen Aktivitäten Urdu und Arabisch. Alle Hui sind Mohammedaner. So sind z. B. in Lhasa Moscheen zu finden.

Die Deng wohnen vor allem im Kreis Zayü im Gebiet Nyingchi. Sie haben eine eigene Sprache, aber keine eigene Schrift. Sie leben von der Landwirtschaft. Vor der Befreiung war bei ihnen die primitive Produktionsweise noch erhalten geblieben. Nach der Befreiung sind die meisten Deng-Angehörigen aus dem Wald ins Flusstal umgesiedelt.

Die Scharba wohnen hauptsächlich in der Umgebung des Gebietes Zham. Sie haben eine eigene Sprache, aber keine eigene Schrift. Tibetisch ist eine gebräuchliche Sprache bei ihnen. Bei den Scharba gibt es ein Kastensystem in vier Stufen. Angehörige verschiedener Kasten dürfen nicht miteinander verschwägert sein. Die Scharba glauben an den Buddhismus.

Seit der Qing-Dynastie gibt es in Tibet Han-Chinesen. Die meisten Han-Chinesen, die heute in Tibet wohnen, sind Fachkräfte aus den anderen Landesteilen Chinas.

(China.org.cn, 3. August 2005)