China hat heute die Zahlen seines Bruttoinlandsproduktes (BIP) für 2004 auf 15,988 Billionen Yuan (1,65 Billionen Euro) nach oben korrigiert. Damit liegt das neue BIP um 16,8 Prozent oder 2,3 Billionen Yuan (237,54 Milliarden Euro) über den alten Angaben.

Der Chefstatistiker des Landes, Li Deshui, gab die neuen Daten auf einer Pressekonferenz des Presseamtes des Staatsrates bekannt.

Der Wertzuwachs des tertiären Sektors betrug 6,50 Billionen Yuan (671,1 Milliarden Euro), 2,13 Billionen Yuan mehr als die erste vorläufige Schätzung vor einigen Wochen. Der Anteil des Sektors am BIP stieg von 31,9 Prozent auf 40,7 Prozent.

Li sagte, China habe bis in die 1980er Jahre das "Material Product System" (MPS) für seine nationalen Wirtschaftsstatistiken benutzt, das unter dem zentral geplanten Wirtschaftssystem entwickelt wurde. Das habe zu schwachen Daten im Dienstleistungssektor geführt.

"Es ist sehr schwer, statistische Berichte zu sammeln, weil sich die Daten oft verändern, was zu gewissen Abweichungen führt", sagte Li.

Li sagte, der Anteil des primären Sektors basiere immer noch auf den Zahlen der vorläufigen jährlichen Schätzung, da dieser Sektor in der neuen Erhebung nicht berücksichtigt wurde. Die Wertzunahme des Primärsektors lag bei 2,096 Billionen Yuan (216,67 Milliarden Euro). Der Anteil des Sektors am BIP lag bei 13,1 Prozent, 2,1 Prozentpunkte unter den Vorhersagezahlen.

Die Ergebnisse der letzten Umfrage werden keine Auswirkungen auf die makroökonomische Politik haben, sagte Li. "Die neuen Zahlen bedeuten nicht, dass die alten Statistiken Chinas Politik in die irre geführt haben."

Über 13 Millionen Statistiker und Freiwillige haben sich an der Durchführung der Umfrage beteiligt und über 30 Millionen Fragebögen verteilt, sagte Li.

Es gibt weltweit zwei wichtige Statistikmethoden zur Ermittlung des BIP. Nach der Statistikmethode des Internationalen Währungsfonds (IWF) liegt Chinas BIP an 107. Stelle. Nach der Methode der Weltbank liegt es auf Platz 129.

(China.org.cn, Xinhua, 20. Dezember 2005)