Die Bank of China (BoC) hat mit ihrem innerchinesischen Online-Börsengang begonnen. Die Bank plant, 6,493 Milliarden so genannte A-Aktien zu begeben und 20 Milliarden Dollar Kapital aufzunehmen, heißt es in einer Stellungnahme der BoC, die in der Shanghai Securities News veröffentlicht wurde.

Offline wurden bereits Anteile im Wert von über 120 Milliarden Yuan (12 Milliarden Euro) gezeichnet. Es wird angenommen, dass die Bank über Anteilszeichnungen online weitere rund 800 Milliarden Yuan (80 Milliarden Euro) einnehmen wird.

Der am 19. Juni festgelegte Preis liegt auf mittlerem Niveau zwischen 3,05 Yuan und 3,15 Yuan und entspricht dem Preis in Hongkong, wo die BoC im vergangenen Monat an die Börse gegangen ist und ihre Anteile für 2,95 HK-Dollar angeboten hatte.

Der Preis liegt niedriger als viele Analysten vorhergesagt haben, wodurch der Aktienpreis einen größeren Wachstumsspielraum erhält, sagt Cheng Weiqing, ein Analyst bei CITIC Securities. Institutionelle Investoren stellen ihre Portefeuilles um, um sich auf die Zeichnung von BoC Anteilen vorzubereiten.

Inländische Investoren zeigten großes Interesse am bisher größten chinesischen Börsengang, nachdem die Bank bekannt gegeben hatte, dass sie plane, am 5. Juli A-Aktien im Wert von 20 Milliarden Yuan (2 Milliarden Euro) an die Shanghaier Börse zu bringen.

Versicherungsunternehmen, Finanzgesellschaften und Fonds gehören zu den drei Hauptinvestoren, die offline Anteile an der BoC gezeichnet haben. Acht Versicherungsunternehmen haben offline 624 Millionen Anteile im Wert von 2 Milliarden Yuan erworben.

Finanzunternehmen und Fonds haben 608 Millionen beziehungsweise 603 Millionen Anteile erworben.

Diese Ankäufe machen zusammen 28,3 Prozent der von der BoC ausgegebenen Anteile aus.

Anfang des Monats wurden bereits 20 Prozent der BoC Anteile im Wert von 3,96 Milliarden Yuan (390 Millionen Euro) an 14 chinesische strategische Investoren, darunter fünf Versicherungsunternehmen, verkauft.

Analysten bezweifeln allerdings, dass der Wert der BoC Aktien an ihrem ersten Handelstag am 5. Juli in Shanghai so in die Höhe schnellen wird, wie der der Aktien von China CAMC Engineering. China CAMC Engineering war das erste Unternehmen, das nach einem jahrelangen Stopp von Börsengängen an den Markt ging. Das Unternehmen nahm bei seinem Börsengang im letzten Monat 213 Milliarden Yuan (21 Milliarden Euro) für den Bau von Bewässerungsanlagen und Fischereihäfen auf. Der Wert seiner Aktien vervierfachte sich am ersten Handelstag am 19. Juni.

(China.org.cn, China Daily, 26. Juni 2006)