"Mit dem Stück 'Amadeus', vorgeführt von unserem Theater, wurde ich allmählich mit Mozart vertraut. Später habe ich den Hollywood-Film "Mozart" gesehen. Mein Eindruck von Mozart ist, dass er ein Kind ist. Seine Musik kommt mir so naiv vor wie die von einem Kind. Vor mehr als 200 Jahren schuf er Musik, die wie ein Berg dasteht. Die nachkommenden Musiker müssen ihn erklimmen, sonst können sie gar kein Meister der Musik werden."

Pu gab ehrlich zu, dass er nie versuchen wollte, Mozart zu verkörpern. "Ich verfüge nicht über die Voraussetzung, Mozart zu spielen, weil er bei mir den Eindruck eines Kindes hinterlässt und seine Lust und Laune ganz unverblümt ist. Richtige Künstler müssen diese Eigenschaft haben, mit den Augen eines Kindes die Welt betrachten, und einfach das Wesen der Dinge erkennen."

Nach Meinung von Pu ist Kindlichkeit für Künstler unentbehrlich. "Das Schicksal von Mozart ist tragisch, aber er trägt die Tragödie mutig wie ein Kind. Viele berühmte Meister und Kulturgiganten haben die selbe Eigenschaft. Gerade diese kindliche Reinheit und Unschuld veranlasst mich, die künstlerischen Vorfahren zu respektieren. Aus Mangel der Kindlichkeit haben wir heute Angst, den großen Genies nachzufolgen. Ehrlich gesagt, ich wäre auch gerne so wie Mozart, aber ich kann nicht."

"Jedes mal wenn ich Theaterstücke oder Filme über Mozart sehe, habe ich das Gefühl, dass er ganz aufgeregt ist. Er vergisst Leid und Not, vergisst alles, wenn er in der Musik aufgeht. Das haben alle Künstler gemeinsam. Daher meine ich, dass richtige Künstler so wie Mozart sein sollen."

Informationen über Pu Cunxin

Pu Cunxin wurde 1953 in Beijing geboren, war zuerst im Gesangs- und Tanzensemble der Politikabteilung der chinesischen Luftwaffe und dann im Beijing Volkskunst Theater als Schauspieler tätig. Zurzeit ist Pu stellvertretender Leiter des Beijing Volkskunst Theaters. Pu hat zahlreiche Kino- und Fernsehfilme und Theaterstücke geschaffen.

(China.org.cn, Xinhua, 14. August 2006)