China: Fragen und Antworten

Frage: Meldungen zufolge spielt der "China-Faktor" unter den Faktoren, die das Wachstum der Weltwirtschaft fördern, eine entscheidende Rolle. Stimmt das? Wird der Import von Erdöl und anderen Energieträgern in großen Mengen durch China einen Einfluss auf den Weltmarkt ausüben?

Antwort: In den mittleren und späten 90ern des 20. Jahrhunderts machte das rasche Wachstum der Wirtschaft viele chinesische Hauptroh- und -werkstoffe immer abhängiger vom Weltmarkt. Statistiken zeigen, dass der chinesische Beitrag zur Nettoerhöhung des globalen Handelsvolumens in Höhe von mehr als 300 Mrd.
US-Dollar in den letzten Jahren über 150 Mrd. US-Dollar betrug. China ist zu einem der entscheidenden Faktoren für die Förderung des Wachstums der Weltwirtschaft geworden.

Seit Beginn der Reform und Öffnung entwickelt sich der Im- und Exporthandel Chinas schnell, die Beziehungen Chinas zur Weltwirtschaft werden ständig ausgebaut, und die Verbindung zwischen dem Binnenmarkt und dem Weltmarkt sowie zwischen den inländischen Preisen und den internationalen Preisen ist sehr eng. Jetzt kann kein Land seine Wirtschaft in der Selbstisolation entwickeln. Wir importieren einerseits einige Energieträger und Roh- und Werkstoffe, andererseits exportieren wir Waren. Das entspricht dem historischen Gesetz, und dieser Handel erfolgt auf der Grundlage der Gleichberechtigung und des gegenseitigen Nutzens und kann beiden Seiten Vorteile bringen.

Es ist nicht zu leugnen, dass der Energieverbrauch in China in den letzten Jahren gestiegen ist. In Zukunft wird China eher ein großer Energieverbraucher als ein großer Energieproduzent sein. Aber manche Medien führen die Erdölpreissteigerung auf die Erhöhung des Bedarfs Chinas zurück. Diese Behauptung entbehrt jeder Grundlage. In den letzten zwei Jahren ist der Erdölimport Chinas einigermaßen gestiegen, aber er macht nur etwa 6% des Erdölhandelsvolumen der Welt aus. Deshalb ist sein Einfluss auf den Erdölpreis der Welt begrenzt. Zugleich soll man feststellen, dass China sowohl ein großer Energieverbraucher als auch ein großer Energieproduzent ist. Im Jahr 2004 produzierte China 170 Mio. t Rohöl. China kann auf eigene Kraft sein Energieproblem lösen, weil es reich an Kohle ist. Da Chinas Energiestruktur auf Kohle basiert, erreichte Chinas Selbstversorgungsrate hinsichtlich des Energiebedarfs im Jahr 2004 94%.

Außerdem hat China in der Energiesparung und der Erhöhung des Nutzeffekts der Energieträger ein großes Potenzial. In Zukunft wird China neben dem verstärkten Aufbau von großen Kohlenproduktionsbasen aktiv Wasserkraftstrom und Kernkraftstrom entwickeln und die Entwicklung von regenerierbaren Energieträgern wie Windkraftstrom und Biomassen-Energie fördern. Zugleich wird es die Schürfung nach Erdöl und Erdgas im Inland intensivieren und die Öl- und Gasförderung weiter stabilisieren und steigern. In der Energiefrage hat China nicht die weltweite Versorgungsklemme verursacht und wird es in Zukunft nicht tun.

Alles in allem besteht die Richtlinie Chinas für die Lösung der Energiefrage darin, sich auf das Inland zu stützen, die Reform und Öffnung beharrlich durchzuführen, die Märkte und Ressourcen im In- und Ausland voll auszunutzen und in der wirtschaftlichen Kooperation mit anderen Ländern an der Gleichberechtigung und dem gegenseitigen Nutzen und Gewinn festzuhalten. Der "China-Faktor" wird als eine einflussreiche Kraft im internationalen Handel langfristig bestehen.