Überblick über das Bauprojekt des Drei-Schluchten-Staudamms |
Das zentrale Bauprojekt für den Drei-Schluchten-Staudamm am Jangtze umfasst eine Betonschwergewichtstaumauer, ein Schleusentor, ein Wasserkraftwerk und eine ständige schiffbare Schleuse sowie ein Schiffshebewerk. Die Bauwerke des Projektes bestehen aus dem Staudamm, dem Maschinenhaus des Wasserkraftwerks und den schiffbaren Gebäuden. Der Damm ist 3035 Meter lang und 185 Meter hoch. Links vom Wasserkraftwerk wird ein Generatorenaggregat mit je einer Kapazität von 700.000 Kilowatt errichtet. Die gesamte installierte Leistung wird 18,20 Millionen Kilowatt und die jährliche Stromerzeugung 84,7 Milliarden Kilowatt Stunde erreichen. Das Drei-Schluchten-Projekt umfasst drei Bauphasen. Die erste Phase zog sich von 1993 bis 1997. Dabei wurden die Vorbereitungen getroffen, die sich auf die Errichtung des Fangdamms, die Umleitung des Flusses, den Bau des Betonfangdamms, den Bau der vorübergehenden Schleuse (120 Meter hoch) und die Errichtung der ständigen Schleuse sowie des Schiffhebewerks bezogen. Die erste Phase sollte nach der Eindämmung des Jangtze-Flusses im November 1997 abgeschlossen sein und der Wasserstand stieg dann von 68 Meter auf 88 Meter. Umleitungskanäle, die eine maximale Durchflussmenge von 20.000 Kubikmetern pro Sekunde leisten können, wurden fertiggestellt. Dadurch wurden der Wasserlauf und die Schifffahrt nur minimal beeinträchtigt. In der zweiten Bauphase (1998-2003) war die Aufgabe, den Fangdamm zu errichten beziehungsweise zu erhalten. Zugleich sollten die Kraftwerkanlagen errichtet und das Generatorenaggregat am linken Ufer montiert werden. Bis Juni 2003 sollte der Wasserstand bei 35 Meter liegen und die gefährlichen Stromschnellen in den drei Schluchten des Jangtze-Flusses verschwinden. In demselben Jahr begann das Generatorenaggregat mit der Stromerzeugung. In der dritten Phase (2004 – 2009) werden der Bau von Damm und Kraftwerk durchgeführt und die Montage des Generatorenaggregates fortgesetzt. Nach der Fertigstellung soll der Stausee des Drei-Schluchten-Damms eine Länge von 600 Kilometern und eine Fläche von 10.000 Quadratkilometern haben. Er wird bis zu 2000 Meter weit sein. Die durchschnittliche Tiefe wird um 10 bis 100 Meter höher sein als ursprünglich. Im Winter soll der normale Wasserstand bei 175 Meter liegen, aber dieser kann im Sommer, um Fluten vorzubeugen, auf ungefähr 145 Meter abgesenkt werden. Das Aufstauen des Wassers hat Auswirkung auf viele Sehenswürdigkeiten und Landschaften. Die bestehenden Sehenswürdigkeiten konnten bis zum Ende der zweiten Phase im Jahr 2003 aufrechterhalten werden, aber nach der Vollendung des Bauprojektes im Jahr 2009 werden 39 Sehenswürdigkeiten, die 13 Prozent aller Sehenswürdigkeiten im Stauseegebiet ausmachen, zum Teil oder vollständig unter Wasser liegen. In Wuxia und Qutangxia (zwei der drei Schluchten) wird der Wasserstand nur um rund 80 Meter höher sein. Neben den an die Felswand gebauten Holzstegen und Felshöhlen, die überschwemmt werden, wird sich an den steilen Bergen und Berggipfeln, die mehrere hundert Meter über dem Meeresspiegel liegen, nichts verändern. Obwohl viele Schluchten- und Berglandschaften verschwinden werden, werden durch die Erhöhung des Wasserstandes hunderte neue Landschaften geschaffen. Die Tourismusregionen entlang den Nebenflüssen des Jangtze lassen sich noch weiter entwickeln. Die Ausflugsschiffe, die die drei Schluchten befahren, können in Zukunft noch größer gebaut werden und der Schwerpunkt und die Struktur des Tourismus am Jangtze wird sich verändern. Es gibt dann keinen Preisunterschied bei Ausflugsschiffen am Ober- und Unterlauf des Jangtze mehr. Das goldene Tourismusgebiet mit dem Drei-Schluchten-Staudamm im Zentrum wird eine glänzende Perle am Jangtze sein. Der Drei-Schluchten-Staudamm am Jangtze ist das weltweit größte Infrastrukturprojekt und spielt in Bezug auf den Umfang, die Technik und die Anwendbarkeit eine führende Rolle. Er bringt nicht nur China enormen wirtschaftlichen Nutzen, sondern leistet auch einen großen Beitrag für die technologische Entwicklung der internationalen Wasserwirtschaft. Da die drei Schluchten eine Schatzkammer der Wasserressourcen darstellen, ist das Bauprojekt für den Aufbau Chinas von strategischer Bedeutung. Alle Staatsführer, von Sun Yatsen, Mao Zedong, Deng Xiaoping, bis Jiang Zemin und Hu Jintao, haben großes Interesse an dem Bauprojekt gezeigt und es aktiv unterstützt. In den vergangenen mehr als 70 Jahren haben chinesische Wissenschaftler und Techniker mehrerer Generationen viel Zeit und Mühe in seine Durchführbarkeitsstudien gesteckt. Das Bauprojekt hat große Aufmerksamkeit in ganz China erregt. Trotz der großen Zustimmung findet man doch auch Gegenstimmen. Viele haben Bedenken hinsichtlich der Sicherheit des Damms und dessen negativen Auswirkung auf das gesellschaftliche Umfeld und das Ökosystem. Ihre Meinungen über das Projekt, das dem ganzen Volk und den nachkommenden Generationen zugute kommt, tragen aber zweifelsohne zur Verbesserung des Bauprojektes bei. Auf den Baustellen des Drei-Schluchten-Staudamms herrscht heute reger Betrieb. Viele Leute besuchen die drei Schluchten, um persönlich zu sehen, wie der weltberühmte, gigantische Staudamm Form annimmt. (China.org.cn, 20. September 2006) |