Agricultural Bank of China wird Aktiengesellschaft

Die Agricultural Bank of China (ABC) stehe kurz vor ihrer Umwandlung in eine Aktiengesellschaft, erklärte Zhou Xiaochuan, der Präsident der People's Bank of China.

Die Aufsichtsbehörden sind zu dem Entschluss gekommen, dass die Bank als vollständiges Unternehmen an die Börse gebracht werden soll und nicht in kleinere Einheiten aufgeteilt, wie es in den Medien zeitweise berichtet wurde.

Die Reform der Bank werde etwa 100 Milliarden US-Dollar kosten, mehr als die Reformen der anderen drei großen Staatsbanken, der Industrial and Commercial Bank of China (ICBC), der Bank of China (BOC) und der China Construction Bank (CCB), sagte ein leitender Angestellter der Central Huijin Investment Company, einem der Hauptanlageinstrumente der Zentralregierung.

Um die Bank zu reformieren und für eine Börsennotierung vorzubereiten, muss die Regierung die Bank zuerst mit einer gewaltigen Finanzspritze entschulden, um ihre Bilanz auszugleichen. Die ABC wird von einer riesigen Summe an notleidenden Krediten geplagt.

Über die Art der Finanzspritze wird noch beraten, auch steht noch nicht fest woher das Geld kommen soll, berichtet das China Securities Journal vom vergangenen Mittwoch.

Die ABC ist die einzige der vier großen staatseigenen Banken die bisher noch keine Reformen in Richtung einer Umwandlung in eine Aktiengesellschaft und eine Börsennotierung eingeleitet hat.

Die Bank ist durch massive Kreditvergabe an die Landwirtschaft stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Ihr Anteil an notleidenden Krediten wird auf 24,75 Prozent mit Stand Ende März geschätzt.

Im Rahmen der Verpflichtungen Chinas beim Beitritt zur Welthandelsorganisation 2001 muss China seine großen Banken bis Ende des Jahres restrukturieren, um sie auf die vollständige Öffnung der Finanzmärkte des Landes für ausländische Wettbewerber vorzubereiten.

(China.org.cn, Xinhua, 23. Oktober 2006)