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18. 06. 2008 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Wie weit könnte die Sonderzone Shenzhen gehen?

--- Interview mit Le Zheng, Direktor der Akademie der Wissenschaften in Shenzhen

Vor 28 Jahren stellten sich viele die Frage, wie weit die Wirtschaftssonderzone Shenzhen gehen könnte und wie lange sie noch existieren würde. Es gibt weltweit kein Vorbild, aus dem man Erfahrungen hätte sammeln können, wie man eine solche Sonderzone betreiben soll. Nach Le Zheng waren die Politiker damals gedanklich offen genug. Daher hat Shenzhen heute ein ganz anderes Gesicht als bei seinem Aufbau in den 80er Jahren.



Le Zheng(r.)

Das heutige Shenzhen lässt sich mit den Vier Tiger in Asien in den vergangenen 28 Jahren vergleichen. "Viele Ausländer sind überrascht bei einem Besuch in Shenzhen und können sich nicht vorstellen, dass hier eine internationale Metropole besteht."

"Reform und Öffnung" macht Shenzhen

Le sagt, die Stadt Shenzhen sei ein Produkt der Reform- und Öffnungspolitik. Früher war Shenzhen ein nicht besonders reicher Kreis, der vorwiegend von der Landwirtschaft lebte. Außerdem liegt die Stadt in Sichtweite Hong Kongs. Solche Grenzgebiete bekommt selten große Projekte und Investitionen. Vor 1979 gab es dort nur ein Fabrik für Landschaftsmaschinen.

Seit 1979 erlebt Shenzhen eine historische Veränderung, die sich keiner je hätte vorstellen können. Die Zahlen sprechen für sich: Nach 28 Jahren ist das jährliche Wachstum des BIP auf 28 Prozentpunkte gestiegen, dies ist ein Weltrekord bei der Stadtentwicklung. Im letzten Jahr betrug der Gesamtwert des BIP 676,5 Milliarden Yuan (mehr als 29 Milliarden US-Dollar) und lag damit auf dem vierten Platz landesweit.

Auf der Rangliste der internationalen Städte könnte Shenzhen in den Top 50 rangieren. Sein BIP pro Kopf erreicht 10600 US-Dollar. Somit ist sie die erste Stadt, welche die Marke von 10000 US-Dollar durchbricht. In Bezug auf den Export macht Shenzhen alleine einen Anteil von mehr als einem Prozent in der ganzen Welt aus.

Jedoch weist Le darauf hin, dass Shenzhen immer noch eine Entwicklungsstadt sei, wenn man sie mit den großen Städten in entwickelten Ländern vergleiche. Der tertiäre Sektor mache nur 49 Prozent des BIP aus und die Industrie, die einen hohen Mehrwert generiert, befinde sich noch in der erster Phase.

Als eine Miniatur der Reform und Öffnung von China bezeugt Shenzhen die sprunghafte Entwicklung Chinas und schaffte ein Wunder in der Geschichte der Stadtentwicklung der Welt.

Shenzhen hat alle Vor- und Nachteile einer zu schnellen Entwicklung.

Laut Le Zheng hat Shenzhen alle Vor- und Nachteile einer zu schnellen Entwicklung. Eine unausgeglichene Entwicklung führt zu unstabilen Schritten, verlangt einen hohen Preis für die Umwelt, die Ökologie, verknappt die Ressourcen und birgt auch allerlei Risiken. Bei vielen Entwicklungsketten fehlt es an gründlichen Nachdenken. Zu schnelle Entwicklung sei nicht wissenschaftlich und könne keine optimale Effizienz erreichen.

Professor Le meint, dass die Engpässe der Entwicklung in Shenzhen die Humanressourcen und das System seien. "Die größten Unterschied zu international erstklassigen Städten liegen beim Humankapital und dem System. Ohne hochqualifizierte Arbeiter ist es unmöglich, eine erstklassige Stadt aufzubauen. Und ohne ein vollkommenes System wollen die qualifizierten Leuten nicht hier bleiben. Daher bemüht sich Shenzhen derzeit, in der Stadt eine Universität zu errichten."

In Bezug auf die Wissensstruktur leben in Shenzhen auf einer Seite einige kluge Geschäftseliten und Manager auf der Topetage und auf der anderen Seite eine große Menge von normalen Arbeitern, die nur wenige Jahre die Schule besucht haben. Die Zahl der Leute dazwischen ist gering. Le weist darauf hin, diese beiden seien zwei Extreme. Eine rationale Wissensstruktur der Stadt sollte die Form einer Olive haben, also in der Mitte dick und an beiden Enden dünn sein. Aber die Stadt Shenzhen ist nicht so, daher ist die kulturelle Entwicklung hier sehr begrenzt.

Shenzhen bemerkt bereits, dass es bei der Kultur und dem Humankapital noch Defizite hat. Um weiter nach oben zu gelangen, muss Shenzhen die Anziehungskraft im Bereich der Kultur erhöhen. In den letzten Jahren habe sich die Regierung in Shenzhen wirklich stark für die Kultur eingesetzt.

Die Stadt Shenzhen


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Quelle: german.china.org.cn

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