Börsen weiter schwach |
Im Juli haben elf chinesische Unternehmen an Chinas Markt für A-Aktien insgesamt 20,03 Milliarden Yuan (2 Milliarden Euro) Kapital aufgenommen, zeigen neue Statistiken der chinesischen Börsenaufsicht. Im Juni hatten zehn Unternehmen insgesamt 34,8 Milliarden Yuan (3,4 Milliarden Euro) Kapital erlangt, unter anderem durch fünf Börsengänge. Neun der elf Unternehmen haben insgesamt 18,32 Milliarden Yuan (1,8 Milliarden Euro) durch Erstemissionen aufgenommen, zwei weitere Unternehmen erzielten durch Kapitalerhöhungen 1,7 Milliarden Yuan (167,4 Millionen Euro). Analysten glauben, dass der gegenwärtige schwache Markt Unternehmen, die einen Börsengang planen, abschreckt und somit die Aufnahme von Kapital durch Erstemissionen in den nächsten Monaten weiter zurückgehen wird. Der hohe Betrag ,der im Juni aufgenommen wurde, ist weitgehend auf die Erstemission von A-Aktien durch die Bank of China an der Shanghaier Börse zurückzuführen. Der größte Börsengang im Juli war der des Unternehmens Daqin Railway. Er fiel aber in Hinsicht auf das aufgenommene Kapital deutlich geringer aus als der Börsengang der Bank of China. Die größte chinesische Fluggesellschaft Air China, konnte bei ihrem Börsengang auf dem chinesischen Festland in diesem Monat bloß 4,5 Milliarden Yuan (443,1 Millionen Euro) aufnehmen, deutlich weniger als die geplanten 8 Milliarden Yuan (787,8 Millionen Euro). Air China wurde das erste Unternehmen, bei dem der Eröffnungspreis unter den Ausgabepreis fiel, seit China im Juni 2006 erstmals wieder Börsengänge genehmigte. Der schwache Markt habe Air China bewegt, weniger Aktien als geplant an den Markt zu bringen, erklärt Zheng Baoan, ein Mitarbeiter von Air China. Dies spiegle die verantwortliche Haltung des Unternehmens gegenüber dem Markt und den Investoren wieder, sagt Zheng. Die staatseigene Industrial and Commercial Bank of China (ICBC), die für das letzte Jahresquartal ihren Börsengang an den inländischen Börse und auf dem Hong Konger Handelsplatz plant, könnte eine ähnliche Verlegenheit wie Air China erleben. Insider sagen, kurzfristige Marktfaktoren würden die Pläne der Bank nicht beeinflussen. Seit die Börsenaufsicht nach einem über einjährigem Stopp Mitte Juni Aktienemissionen wieder genehmigte, seien über 6 Milliarden Dollar an die Börsen geflossen. Dies fachte die Besorgnis der Investoren an, dass der Kapitalfluss versiegen und den Markt ins Schwanken bringen könnte. Das gegenwärtige Problem sind überteuerte neue Aktien und nicht Kapitalknappheit am heimischen Markt, meint Xie Wei, ein Analyst von Southwest Securities. In der zweiten Jahreshälfte würde weiterhin Kapital an den Markt fließe, sagt Xie. Der Umsatz des Shanghaier und des Shenzhener Handelsplatzes betrug im Juli 809,5 Milliarden Yuan (79,7 Milliarden Euro), ein Rückgang um 10 Prozent im Vergleich zum Vormonat aber eine Zunahme um 272 Prozent im Vergleich zum selben Vorjahreszeitraum. (China.org.cn, Xinhua, 28. August 2006) |