Baosteel: Aktienoptionsplan für Führungskräfte |
Chinas größter Stahlproduzent Baosteel teilte mit, einen Aktienoptionsplan für seine Führungskräfte einführen zu wollen. Baosteel ist das erste staatliche Unternehmen in China, das ein derartiges Anreizsystem einführt. Die Stellungnahme kommt zwei Wochen nachdem China bekannt gegeben hatte, Aktienoptionspläne für an chinesischen Börsen notierte Staatsunternehmen realisieren zu wollen. Baosteel teilte in einer Information an die Shanghaier Börse weiter mit, dass den Vorstandsmitgliedern, dem führenden Management und anderen ausgewählten Mitarbeitern ein Angebot zum Kauf von Aktien des Unternehmens unter Marktpreis gemacht werde. Baosteel hatte kürzlich von Standard and Poors eine ausgezeichnete Bonitätseinschätzung erhalten. Jede der für den Aktienoptionsplan qualifizierten Personen darf nicht mehr als 1 Prozent der Aktien des Unternehmens halten. Außerdem dürfen sie die Aktien zwei Jahre lang nicht handeln. Mindestens fünf Vorstandsmitglieder werden von dem Plan profitieren, darunter auch der Präsident des Unternehmens Xu Lejiang, teilte Baosteel weiter mit. Das Unternehmen gab nicht bekannt, wie viele Aktien es seinen Führungskräften anbieten werde. Aktienoptionspläne gehören in vielen westlichen Ländern zu den beliebtesten Leistungsanreizen für Mitarbeiter. Mit derartigen Plänen wird ein größeres Engagement und eine größere Loyalität der Angestellten erreicht. Die Angestellten erhalten im Gegenzug eine Chance, am Wachstum des Unternehmens teil zu haben. Die Kommission des Staatsrats für Kontrolle und Verwaltung des Staatsvermögens hatte am 6. Dezember Aktienoptionspläne für auf dem chinesischen Festland notierte Staatsunternehmen empfohlen. Baosteel ist der erste Staatsbetrieb, der ein solches Konzept übernimmt. Die Aktien des Unternehmens konnten am Tag nach der Bekanntgabe mit einem höheren Preis (7,82 Yuan) eröffnen und im Laufe des Handelstages bis zu 6 Prozent zulegen. Die Aktien schlossen bei 7,9 Yuan. "Die Ankündigung des Aktienoptionsplans ist für kleine und mittlere Anleger ohne Zweifel eine gute Nachricht", sagt Zhao Zhicheng, ein Stahlanalyst bei Guangda Securities in Shanghai. "Die Aktionäre erwarten, dass das leitende Management des Unternehmens nun über die Entwicklung Baosteels besorgter ist, da jetzt ihre persönlichen Bezüge mit dem Marktwert des Unternehmens verbunden sind." Laut Standard and Poors hat Baosteel mit die beste Bonität weltweit. Das Unternehmen wird gegenwärtig mit A- bewertet und ist damit eins von nur zwei Stahlunternehmen mit diese Bewertung. Baosteel ist mit einem Output von 20 Millionen Tonnen jährlich der fünftgrößte Stahlproduzent der Welt. Baosteel plant bis 2010 einen Börsengang im Ausland zu wagen. Die japanische Nippon Steel und die südkoreanische POSCO könnten dabei als strategische Partner Baosteels in Frage kommen. Ein derartiger Zusammenschluss könnte durch einen Aktientausch zwischen den drei Unternehmen erreicht werden und wäre für Baosteel ein bedeutender Schritt in Richtung einer Börsennotierung im Ausland. (China.org.cn, China Daily, 21. Dezember 2006) |