US-Finanzminister fordert Reform des chinesischen Kapitalmarktes

US-Finanzminister Henry Paulson spricht in der Shanghaier Terminbörse

Zhou Xiaochuan, der Direktor der People's Bank of China, mit Henry Paulson

Gestern Vormittag hat US-Finanzminister Henry Paulson in der Shanghaier Terminbörse eine Rede über die Reform des chinesischen Kapitalmarktes gehalten. Dabei forderte er China zur weiteren Reform des Finanzmarktes auf. Alle wichtigen Themen der chinesischen Finanzreform, zum Beispiel der Reform des Bank-, Versicherungs- und Wertpapierwesens tauchten in seiner Rede auf.

Es ist die dritte Chinareise von Paulson seit seinem Amttritt vor sieben Monaten. Am Mittwoch war er auch mit Vizeministerpräsendentin Wu Yi zusammengetroffen.

Paulson lobte die Reformerfolge der chinesischen Regierung in Bezug auf das Finanzsystem, aber er sagte auch, es gäbe einige störende Faktoren in der chinesischen Wirtschaft, die etwas mit dem unreifen Kapitalmarkt und dem nicht so transparenten und effizienten Finanzbereich zu tun haben.

Als ehemaliger Broker bei Goldman Sachs an der Wall Street weiß Paulson, dass der Wechselkurs die großen Probleme, einschließlich des US-Handelsdefizits, nicht lösen wird. Die Aufwertung der chinesischen Landeswährung RMB ist nur eine politische Frage. Die Interessen der USA liegen darin, Druck auf den chinesischen Wechselkurs auszuüben und China zur kompletten finanziellen Liberalisierung zu zwingen. In seiner Rede kritisierte Paulson erneut das chinesische Wechselkurssystem. Er sagte noch, mehr ausländische Investitionen sollten in den chinesischen Finanzdienstleistungsmarkt fließen. Er klagte über Chinas Kontrolle in diesem Bereich, zum Beispiel dürfen ausländische Wertpapierfirmen in Jointventures in China höchstens 33 Prozent der Aktienanteile halten.

Paulson sagte, "China ist hinsichtlich der Entwicklung des Kapitalmarktes einen langen Weg gegangen", aber es dauert zumindest noch vier bis fünf Jahre, die Reform im Finanz- und Geldmarkt zu vollenden. Glücklicherweise sei "China auf dem richtigen Weg", sagte der US-Finanzminister, und zeigte sich beeindruckt davon, "wie schnell die chinesische Regierung eine Maßnahme umsetzt, sobald sie eine Entscheidung getroffen hat."

(China.org.cn, Xinhua, 9. März 2007)