China will Investmenthaus für Deviseninvestitionen gründen

China bereitet die Gründung eines Investmenthauses für die Investition von Devisen vor, das direkt dem Kabinett unterstehen soll, teilte Finanzminister Jin Renqing mit. Das Unternehmen solle die gewaltigen Devisenreserven des Landes einer besseren Verwendung zuführen.

"Wir lehnen uns dabei an erfolgreiche internationale Erfahrungen bei der Investition von Devisen an, wie zum Beispiel die singapurische Temasek Holdings", sagte Jin auf einer Pressekonferenz am Rande des gegenwärtig stattfindenden Nationalen Volkskongress.

Das neue Unternehmen werde unmittelbar dem chinesischen Staatsrat unterstehen und nicht dem Finanzministerium, wie es zuerst geheißen hatte, erklärte Jin weiter.

Ende vergangen Jahres hatten die chinesischen Devisenreserven 1,07 Billionen US-Dollar erreicht. Der Staatsrat habe entschieden, die Verwaltung der Devisenreserven von der Investition der Devisen zu trennen, sagte Jin.

Die Gründung des Unternehmens ziele darauf, mit der Investition der Devisen höhere Profite zu erreichen. Die anderweitige Verwaltung der Devisenreserven werde weiterhin vom Devisenamt vorgenommen.

In seiner Präsentation des Tätigkeitsberichtes der Regierung Anfang vergangener Woche sagte Ministerpräsident Wen Jiabao: "Wir werden (…) die Verwaltung der Devisen stärken und verbessern und aktiv Kanäle und Mittel für eine sinnvolle Verwendung der staatlichen Devisenreserven suchen und entwickeln."

China sucht schon seit längerem nach Möglichkeiten, den Druck zu mildern, der aus den gestiegenen Devisenreserven entstanden ist. Das Land hat zum Beispiel seinen Unternehmen erlaubt, einen größeren Teil ihrer Deviseneinnahmen zu behalten. Außerdem wurde die Investition von Devisen im Ausland im Rahmen eines so genannten Programms für Qualifizierte Inländische Institutionelle Investoren (QDII) gefördert.

Das staatliche Devisenamt hatte insgesamt 15 Banken Quoten für die Investition von Devisen im Ausland zugeteilt, die sich 2006 auf insgesamt 13,4 Milliarden US-Dollar beliefen. In der Zwischenzeit haben auch 15 Versicherungen Quoten in Höhe von 5,2 Milliarden US-Dollar und ein Investmentfonds eine Quote von 500 Millionen US-Dollar zugeteilt bekommen.

Im Gegensatz zu der Politik der Vergangenheit, habe China für in das Land fließende Devisen strengere Regelungen erlassen und die strikten Kontrollen für aus dem Land fließende Devisen gelockert, sagte Huang Zemin, der Leiter des internationalen Instituts für Finanzen der Pädagogischen Universität Ostchinas.

(China.org.cn, Xinhua, 13. März 2007)