Finanzministerium beteiligt sich an ABC

Das chinesische Finanzministerium plant eine Geldspritze in die Agricultural Bank of China (ABC) und damit der ABC zu helfen, einen Teil ihrer notleidenden Kredite abzuschreiben. Außerdem wird das Ministerium Aktionär von Chinas größter Bank gemessen am Einlagengeschäft, gab ABC-Präsident Yang Mingsheng bekannt.

"Die Finanzprüfung wird noch in diesem Jahr abgeschlossen", gab Yang auf der 5. Jahressitzung des 10. Nationalen Volkskongresses (NVK) in Beijing bekannt. "Die Regierung wird anhand der Prüfungsergebnisse den genauen Betrag zur Entschuldung der Bank bestimmen. Dann wird das Finanzministerium Kapital in die Bank investieren und ihr Aktionär werden."

Die ABC wird gegenwärtig von notleidenden Krediten in Höhe von rund 95 Milliarden US-Dollar belastet. Eine Entschuldung zur Sicherstellung der von der chinesischen Zentralbank auf 8 Prozent festgelegten minimalen angemessenen Kapitalausstattung der Bank, könnte Investitionen durch die Regierung von über 140 Milliarden US-Dollar erfordern. Die chinesische Regierung wolle die ABC, nachdem das Unternehmen seit 2000 rund 24.000 Filialen geschlossen und 170.000 Arbeitsstellen eingespart hat, auf Grund ihrer Dienstleistungen für rund 800 Millionen Bauern unterstützen, hatte der stellvertretende Präsident der Bank, Han Zhongqi, am 1. Februar bekannt gegeben.

Hauptaufgabe der 1979 gegründeten Bank war die Kreditvergabe an Bauern. Im Januar dieses Jahres machte die Anzahl der Filialen der ABC 18 Prozent aller Bankfilialen des Landes aus. Die hohe Anzahl an Filialen der Bank erklärt sich aus ihrer starken Präsenz in den Dörfern in Zentral- und Westchina.

Mit 24.900 Filialen habe die ABC 2,7 Mal mehr Ableger als die Bank of China und mit 452.000 Mitarbeitern besitze sie 100.000 Mitarbeiter mehr als die Industrial and Commercial Bank of China, heißt es bei Bloomberg News.

Über 60 Prozent der ABC Filialen befinden sich in ländlichen Gebieten, die keinen großen Einfluss auf die Gewinne der Bank haben. Die in Beijing beheimatete Bank gilt aber gemessen am Einlagengeschäft immer noch als die größte Bank des Landes. Nach Angaben der Bank stiegen die Spareinlagen im vergangenen Jahr um 700 Milliarden Yuan (70 Milliarden Euro), rund 17,3 Prozent.

Nachdem sie ihre notleidenden Kredite um 4,2 Milliarden Yuan (420 Millionen Euro) reduziert hatte, verzeichnete die Bank im Jahr 2006 bei ihrem Betriebsgewinn mit 58,1 Milliarden Yuan (5,8 Milliarden Euro) außerdem einen Rekordanstieg von 37 Prozent.

(China.org.cn, Shanghai Daily, 14. März 2007)